Verlag: D + R Verlagsges
Seiten: 112
ISBN-10: 3902469161
ISBN-13: 9783902469168
Preis: EUR 9.90
Dass die traditionelle Wiener Küche ein Konglomerat von Einflüssen tschechischer, ungarischer, italienischer, bosnischer, kroatischer, serbischer und jüdischer Küchen ist, darf als bekannt vorausgesetzt werden. … Je mehr die Wiener auf Reisen gingen und neue Destinationen entdeckten, umso vielfältiger wurden auch die Varianten auf dem heimischen Speiseplan: Erst waren es Spaghetti aus Italien, dann kamen Spezialitäten aus dem Griechenlandurlaub, bald schon bereiste man auch bislang als exotisch geltende Kontinente wie Asien. … bemerkte einmal Johann Nestroy, der übrigens in jedem seiner Theaterstücke auch zumindest eine Tafelrundenszene eingebaut hat, damit das leibliche Wohl auf der Bühne nicht zu kurz kommt. … Das historische Verschmelzen der Küchen Mitteleuropas mag auch erklären, warum es bis heute keine andere Küche auf der Welt gibt, die den Namen einer Stadt trägt - außer eben der Wiener Küche. … So ist es etwa 25 Jahre her, dass sich, angeregt von Eckart Witzigmann, eine Gruppe von Köchen und Gastronomen rund um Werner Matt, Rudi Kellner und Heinz Reitbauer daran machte, die althergebrachten Wiener Rezepturen mit neuen modernen Zubereitungstechniken zu revolu-tionieren. Was dann in Folge von Reinhard Gerer und Ewald Plachutta in deren Restaurants, aber auch in deren Kochbüchern präsentiert wurde, ist mittlerweile gelebte Selbstverständlichkeit in vielen ernährungsbewussten Haushalten und Restaurants. … Michael Häupl stattete Andreas Wojta und Alexander Fankhauser bei den Dreharbeiten zu ihrer ORF-Kochshow “Frisch gekocht mit Andi und Alex” in den Interspot-Studios einen Besuch ab und half spontan bei der Vorbereitung für eines seiner Lieblingsgerichte: Fleischlaberl. Köche unter sich sprechen natürlich gern über Varianten von gängigen Rezepturen, tauschen Tipps aus und erzählen sich auch, was man gestern, heute und morgen “isst”. So war denn auch die Vielfalt der heute in Wien anzutreffenden Gastronomie ein Thema, diese reicht ja bekanntlich von Kebab über Falafel bis zu Sushi, Bulgogi und Dim Sum. … Resultat ist das vorliegende Buch, das Lust auf die Entdeckung fremder Küchen machen will, die uns letztlich näher sind, als man beim erste Hinsehen denken mag. Allein die Tatsache, dass wir für die Länderkapitel jeweils “Paten” gewinnen konnten, die Wien als ihr Lebenszentrum gewählt oder zumindest einen wichtigen Bezug zur Stadt haben, zeigt, wie international Kulinarik heute gelebt wird.