Autor: Bernhard Jaumann
Verlag: Galiani Berlin
Seiten: 336
ISBN-10: 3869711418
ISBN-13: 978-3869711416
Preis: EUR 15.00
Franz Marc und die blauen Reiter kennt wirklich jeder. Das verschollene und in der NS-Zeit als entartete geltende Bild “Der Turm der blauen Pferde” kennt man hingegen nur aus Katalogen und Nachdrucken. Jaumann versteht es brilliant rund um das verschollene Gemälde eine packende Kriminalgeschichte zu entwicklen, die einen von der ersten Seite an nicht mehr loslässt. Wer die Nachkriegszeit nicht selbst erlebt hat, wird dieser brodelnden Aufbruchszeit, in der vielen möglich und noch mehr illegal war, zugeführt, ohne dass die Schilderungen des Autors dabei belehrend oder gar kritisierend wirken.
Eingebettet in das in der Kunstszene agierende Ermittlerteam durchläuft man 70 Jahre Deutschland - stets spannend, nie langweilig und mit einem Ende - aber das muss man einfach selbst lesen. Um nach der Lektüre in die nächste Postergalerie zu eilen und sich den Turm der blauen Pferde oder einen der anderen Blauen Reiter zumindest als Druck aufhängen zu können.
Ein von Anfang bis Ende spannender, aufrüttelnder Roman und zugleich Geschichtsunterricht über eine Zeit, die für die allermeisten längst im Vergangenen ruht.
BERNHARD JAUMANN wurde am 8.6.1957 in Augsburg geboren. Er studierte an der Universität in München und arbeitete danach als Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Italienisch in Bad Aibling, unterbrochen von längeren Auslandsaufenthalten in Italien, Australien, Mexico-Stadt und zuletzt für sechs Jahre in Windhoek/Namibia.
Ab 1997 schrieb er eine Krimiserie, deren einzelne Bände jeweils einen der fünf Sinne zum Thema haben und in einer anderen Metropole spielen. Danach machte er das kleine italienische Dorf Montesecco zum Schauplatz einer erfolgreichen Krimitrilogie. Politisch brisante Themen greifen die drei Romane um die namibische Polizistin Clemencia Garises auf.
Jaumann ist vielfacher Preisträger: Den FRIEDRICH-GLAUSER-PREIS erhielt 2003 SALTIMBOCCA als bester deutschsprachiger Kriminalroman und 2008 SCHNEE AN DER BLUTKUPPE als beste Kurzgeschichte. Den DEUTSCHEN KRIMIPREIS (2. Rang national) gewann 2009 sein Roman DIE AUGEN DER MEDUSA. Für DIE STUNDE DES SCHAKALS wurde er 2011 wiederum mit dem DEUTSCHEN KRIMIPREIS (1.Rang national) ausgezeichnet.