Autor: Donna Leon
Verlag: Diogenes
Seiten: 320
ISBN-10: 3257071205
ISBN-13: 9783257071207
Preis: EUR 24.00
Samstagabend auf dem Campo Santa Margherita. Nach einem Drink lassen sich zwei Touristinnen von ein paar Einheimischen zu einer Spritztour in die Lagune verführen. In der Dunkelheit rammt das Boot einen Pfahl, und die Amerikanerinnen enden bewusstlos auf dem Steg des Ospedale. Warum alarmierten ihre Begleiter nicht die Notaufnahme, wenn alles nur ein Unfall war? Je hartnäckiger Brunetti ermittelt, desto näher kommt er einem Monstrum, vor dem sich selbst die Mafia fürchtet.
Soweit die wichtigsten Informationen zum 30. Fall. Hier ein paar eigene Gedanken: Zum einen fragt man sich, wann wurde der Text verfasst, wann wurde er lektoriert? Einerseits die üblichen Klagen über zu viele Touristen, andererseits der Hinweis, Venedig wäre jetzt leer … da hat jemand nicht aufgepasst? So ganz spurlos kann die Pandemie am selbst nach 30 Jahren noch immer smarten Brunetti doch nicht vorbeigegangen sein? Oder? Auch seine Kinder müssten in all diesen Jahren zwischenzeitlich dem Studentendasein langsam entwachsen sein? Vermutlich studieren sie noch zehn Jahre. Paola wird auch nicht älter, ihre immer schon alten Eltern sollten nach Fall 30 die 100 längst hinter sich gelassen haben. Und der Vize-Questore? Auch ein Fossil ohne Alter. So brillant Donna Leon über das Leben der Serenissima zu erzählen vermag, es liegt an ihr oder ihren Lektoren jetzt mal die Zeichen der Zeit einzubauen oder den Commissario mit dem 30. Fall endlich in Rente zu schicken. Er muss ja deswegen nicht gleich den Heldentod erleiden.
Donna Leon wurde 1942 in New Jersey geboren. Sie verließ Amerika 1965, studierte in Italien und reiste anschließend als Reiseleiterin, Werbetexterin und Lehrerin durch die halbe Welt. Seit 1981 ist Venedig ihr fester Wohnsitz. Seit dem ersten Brunetti-Buch „Venezianisches Finale“ entsteht hier jedes Jahr ein neuer Roman.