Mit etwa 20 gemeldeten Fällen pro Jahr ist eine Lebensmittelvergiftung durch Clostridium botulinum sehr selten. Der so genannte Botulismus hat aber eine hohe Sterblichkeitsrate und ist daher sehr ernst zu nehmen. Der Keim kann Gifte, so genannte Neurotoxine, bilden, die zu den stärksten Giften überhaupt zählen. Wird das Gift über Lebensmittel aufgenommen, kommt es nach zwei Stunden bis sechs Tagen zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfen sowie neurologischen Symptomen. Dies sind Schluckstörungen, Augenmuskellähmungen und Lähmungen vor allem der Atemmuskulatur. Hier ist sofort eine ärztliche Behandlung mit einem Antitoxin notwendig.
Eine besondere Form des Botulismus ist der Säuglingsbotulismus. Er tritt vor allem bei Säuglingen im ersten Lebenshalbjahr auf, ist aber in Deutschland sehr selten. Hier kommt es zu einer Besiedelung des Darmes mit dem Keim, der dann Toxine bilden kann. Bei Kindern über einem Jahr und Erwachsenen besteht diese Gefahr nicht mehr. Eine bekannte Quelle für den Säuglingsbotulismus ist Honig. Er sollte nicht an Säuglinge unter einem Jahr verfüttert werden. Honig in Säuglingsfertignahrungen ist hier allerdings nicht gemeint. Clostridium botulinum wächst nur in einer sauerstofffreien Umgebung und bildet Sporen, die erst ab 100 °C abgetötet werden. Kühlung und hohe Erhitzung (Sterilisation) sind daher die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor Botulismus. Beim Erhitzen auf Temperaturen von 100 °C reichen bereits wenige Sekunden, um die Sporen abzutöten. Bei Temperaturen um 80 °C werden bereits etwa 6 Minuten benötigt.
Geben Sie Säuglingen unter einem Jahr keinen Honig.
Die meisten Fälle von Botulismus gehen auf selbst eingekochte Fleisch- oder Gemüsekonserven zurück. Wollen Sie solche Konserven selbst herstellen, müssen Sie diese grundsätzlich zweimal erhitzen.
So genannte “Bombagen”, das sind Konservendosen, die aufgebläht sind, sollten Sie nicht öffnen und verzehren. Das Aufblähen kann durch gasbildende Clostridien verursacht sein.
Vakuumverpackten Räucherfisch und vakuumverpackte Wurstwaren sollten Sie unbedingt schnell und möglichst kühl nach Hause transportieren und dort bei den angegebenen Lagertemperaturen, meist -1 bis maximal +7 °C, lagern.
BU: Clostridium botulinum