An heißen Sommertagen ist leichte Kost gefragt. Besonders lecker schmeckt frisches Obst und Gemüse z. B. in Form von Salat. Auch in Olivenöl eingelegtes Gemüse und Frischkäsecremes, sogenannte Antipasti sind beliebter denn je. Beides zählt mit zu den charakteristischen Bestandteilen der traditionellen mediterranen Kost, die seit einigen Jahren als vorbildliche Ernährungs- und Lebensstilform gilt. Gesundheitliche Vorteile hat diese Ernährung vor allem im Hinblick auf die Verhütung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetis mellitus Typ 2 (der sogenannte Altersdiabetis) und Tumoren, insbesondere Brust-, Dickdarm- und Prostata-Krebs. Dies haben Erkenntnisse aus der sogenannten 7 Länder-Studie ergeben. Als vorbildlich gilt der Ernährungs- und Lebensstil der Landbevölkerung in Olivenölanbaugebieten, z. B. auf Kreta in den 50 er und 60 er Jahren. Die dort praktizierte traditionelle mediterrane Ernährungsform war charakterisiert durch reichlichen Verzehr von Obst, Gemüse, Brot, Getreideprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Olivenöl war der Hauptfettlieferant. Täglich gab es kleine Portionen Milchprodukte, vorrangig Joghurt und Käse. Fisch und Geflügel wurden häufiger gegessen als “rotes”Fleisch, aber ebenfalls nur in geringen Mengen. Wenn Alkohol, dann wurde Rotwein in Maßen (1 Glas) zu den Mahlzeiten getrunken. Die meisten Lebensmittel stammten aus der Region, wurden entsprechend der Saison ausgewählt, frisch zubereitet und wiesen nur einen geringen Verarbeitungsgrad auf. Im Einklang damit stand eine stressarme, relativ gleichförmige Lebensweise mit körperlicher Aktivität und Zeiten der Muße. Familiäre und andere soziale Kontakte hatten eine große Bedeutung. Seit den 60 er Jahren hat sich der Lebensstil auch in den Mittelmeerländern verändert hin zu geringerer körperlicher Aktivität, zur Verwendung von mehr Convenience Produkten, Fast Food und Fleisch. Als Folge sind jetzt dort ebenfalls mehr Menschen übergewichtig, Zivilisationskrankheiten haben zugenommen. Nach Einschätzung von Experten ließe sich durch eine Veränderung der Ernährungs- und Lebensweise hin zur traditionellen mediterranen Ernährung die Rate der Krebs-Neuerkrankungen in Nordeuropa und Nordamerika um zehn Prozent verringern.