Ernährungsempfehlungen basieren meist auf Beobachtungsstudien und sind nicht durch klinische Studien bestätigt.
Die „American Society for nutrition“ warnt davor, diese Empfehlungen blindlings für bare Münze zu nehmen.
Beobachtungsstudien können nie für therapeutische Zwecke oder als sichere medizinische Quellen angesehen werden, da sie oft verzerrt sind oder die Störfaktoren unbeachtet lassen.
Es ist unmöglich Kausalitäten zu beobachten, sie zeigen nur Zusammenhänge. Wenn man will, kann man mit jedem Faktor und jedem Gesundheitsproblem eine Korrelation herstellen. Beweise zu finden ist hingegen schwer.
Doch welche Studien bringen uns nun Sicherheit? Randomisierte, klinische Studien können Ursache und Wirkung von Obst und Co. und Gesundheit aufzeigen. Jedoch gibt es nicht viele von diesen sogenannten RCT Studien. Die, die es gibt liefern ernüchternde Ergebnisse, welche die Ernährungsforschung nicht im besten Licht erscheinen lassen. Die hochgelobte, gesundheitliche Wirkung der mediterranen Küche wurde zum Beispiel zum „Ernährungsunsinn des Monats“ gewählt.
So schön es auch wäre – es lässt sich leider nicht beweisen, dass Obst und Gemüseverzehr vor Krebs schützen. Experten gehen sogar so weit, die Krebsrisikosenkende Wirkung von Obst und Gemüsekonsum infrage zu stellen. Erkenntnisse wie diese würden auch die Förderungen für Initiativen wie „5-am-Tag“ als sinnlos erweisen.
Es werden ebenfalls Fördergelder für kostenloses Schulessen eingesetzt. Dieses Essen besteht aus Obst und Gemüse und soll die Konzentration, Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Schulkindern fördern. Die gesundheitlichen Auswirkungen einer solchen Ernährung sind aber nicht wissenschaftlich belegt.
Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes berichtet über einen 150% Anstieg von klinischen Magen und Darmerkrankungen seit Kampagnenbeginn. Pflanzenkostgegner schieben diesen Negativtrend auf die vielen schwer verdaulichen Bestandteile dieser, angeblich so gesunden, Ernährung mit mindestens fünf Stück Obst und Gemüse pro Tag.
Wie steht es aber mit dem positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System? Laut Beobachtungsstudien fördert richtige Ernährung ein gute Herz-Kreislauffunktion. Das Robert Koch Institut hält aber andere Zahlen bereit. Frauen essen häufiger 5 Portionen Grünes oder Buntes täglich. Doch trotz dieser vorbildlichen Ernährung schneidet die Damenwelt beim aktuellen Herzbericht schlechter ab. Sie sterben um 61,5% häufiger an Herzkrankheiten und um 55% öfter an Herzrhythmusstörungen. Im Vergleich sterben nur halb soviel Männer an Herzinsuffizienz wie Frauen. Pro-Pflanzenkost-Kampagnen könnten mit diesen Zahlen problematisch werden. Die jüngsten Erkenntnisse machen den Zusammenhang von Obst-Gemüse und Herz-Kreislaufgesundheit eher unglaubwürdig.
Der Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop nimmt an, dass sich die unspezifischen Effekte bei Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer wahrscheinlicher werden. Leider weiß man noch nicht, welche diese unspezifischen Effekte sind.