Im Juni 2006 konnten Wissenschaftler aus Brisbane, Australien www.uq.edu.au, nachweisen, dass der Kaffeekonsum Menschen aufgeschlossener macht. So stimmten Sie nach Genuss von Kaffee sogar Argumenten zu, die nicht ihrer eigenen Auffassung entsprachen.
Vermutlich beschleunigt der Konsum von zwei Tassen Kaffee die Verarbeitung von Informationen im Gehirn, wodurch eine größere Bereitschaft entsteht, sich überzeugen zu lassen.
Bereits im März dieses Jahres haben Innsbrucker Forscher nachgewiesen, dass Koffein nicht nur munter macht, sondern auch die Leistung im Hirn dort steigert , der für Aufmerksamkeit und Konzentration im Gedächtnis verantwortlich ist.
Die Forscher haben mit Hilfe der Magnetresonanztomographie deutliche Veränderungen feststellen können.
Dabei unterzogen sich 15 Freiwillige dem Gedächtnistest. Nach einer 24-stündigen koffeinfreien Phase wurde jeder Proband jeweils zweimal im MR-Scanner getestet, einmal ohne Koffein und einmal nach Gabe von 100 Milligramm Koffein rund 20 Minuten vor dem Experiment. 100 Milligramm Koffein entsprechen etwa zwei Tassen Kaffee. Das Ergebnis war erstaunlich: Denn jene Probanden, die zuvor Koffein zu sich nahmen, reagierten tendenziell schneller bei etwa gleich bleibender Trefferquote.
Durch die Bildgebung wurde sichtbar, dass unter Koffein der Frontallappen des Gehirns aktiver war. Man weiß, dass dort Aufmerksamkeit und Konzentration gesteuert werden.
Probanden ohne Koffein zeigten keine Veränderungen der Region. Die Forscher schließen daraus, dass Koffein parallel zur Änderung des Verhaltens Neurone im Hirn aktiviert, die während einer Kurzzeitgedächtnisaufgabe aktiv sind (beispielsweise das Merken einer Telfonnummer). Unklar bleibt aber derzeit, ob sich das Gehirn an das Koffein gewöhnt oder wie lange dieser Effekt anhält .
Forscher aus Oakland konnten im Juni 2006 belegen, dass das Trinken von einer Tasse Kaffee die Leber vor den schlimmsten Schädigungen durch Alkohol schützen kann. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie mit mehr als 125.000 Teilnehmern des Kaiser Permanente Medical Care Programm gekommen.
Je mehr Kaffee ein Mensch trinkt, desto geringer scheint das Risiko zu sein, wegen einer Zirrhose ins Krankenhaus eingeliefert zu werden oder an einer derartigen Erkrankung zu sterben, erklärte der leitende Wissenschaftler Klatsky ( archinte.ama-assn.org).
Es wurden insgesamt 330 Personen untersucht, die zwischen 1978 und 1985 in Nordkalifornien an einem privaten Gesundheitsprogramm teilgenommen hatten. Sie gaben an, welche Menge an Alkohol, Tee und Kaffee innerhalb eines Jahres konsumiert wurde. Bei einigen Personen führte das Team zusätzlich Bluttests auf bestimmte Leberenzyme durch, die auf eine Erkrankung oder Schädigung der Leber hinweisen. 199 litten an einer alkoholbedingten Zirrhose.
Menschen, die eine Tasse Kaffee täglich tranken, verfügten durchschnittlich über ein 20 Prozent geringeres Risiko einer alkoholbedingten Zirrhose. Zwei oder drei Tassen führten zu einer Verringerung des Risikos um 40 Prozent. Bei vier oder mehr Tassen kam es gar zu einer Senkung um 80 Prozent. Bei den Blutproben waren die Werte der Leberenzyme bei Menschen, die mehr Alkohol tranken, höher und wiesen damit auf eine Erkrankung oder Schädigung der Leber hin. Jene Teilnehmer, die Alkohol und Kaffee tranken, verfügten über geringere Werte als jene, die nur Alkohol konsumierten.
Doch die Forscher warnen, dass es sich nicht um eine Empfehlung zum Kaffeetrinken handelt. Denn derzeit ist noch unbekannt, wie Kaffee die Leber schützen soll.
In Berlin konnte im April 2006 ein internationales Forscherteam aus Zürich und Straßburg zusammen mit Wissenschaftlern aus Berlin www.molgen.mpg.de zeigen, dass das Hormon Serotonin für die Heilung von geschädigtem Lebergewebe unverzichtbar ist.
Bisher wusste man, dass Serotonin Signale im Gehirn überträgt, die Verdauung anregt und an der Regulation des Blutdruckes beteiligt ist. Serotonin gilt außerdem als Glückshormon und findet sich z. B. in geringen Mengen in Bananen.
Bekannt war, dass die Blutplättchen bei der Verletzung von Blutgefäßen Serotonin freisetzen, um die Blutgerinnung zu unterstützen. Das Forscherteam hat nun die Heilung von Leberzellen bei Mäusen untersucht und festgestellt, dass sich Tiere, deren Blutplättchen kein Serotonin enthielt, wesentlich langsamer erholten als jene mit intakten Blutplättchen.
Das könnte heißen, dass man Patienten mit Leberschäden bzw. nach Lebertransplantationen Serotonin gibt. Von den Ergebnissen könnten auch Alkoholkranke profitieren, denn ihre Blutplättchen enthalten weniger Serotonin, so dass sie möglicherweise schneller an einer Leberzirrhose erkranken. Bei diesen Patienten könnte eine Therapie mit Serotonin bewirken, dass die Leberschädigung nicht fortschreitet.