Natürlich wurde der Tag der Kartoffel, wie könnte es anders sein, in den USA ins Leben gerufen und dort wird Solanum tuberosum (so ihr lateinischer Name) in all ihren Facetten gefeiert. Der Name Kartoffel leitet sich vom italienischen Wort für Trüffel (Tartufolo) ab, was widerum auf die Erdknolle (terrae tuber) hinweist. Die zwischenzeitlich auch bei uns sehr beliebte Süßkartoffel (Ipomoea batatas) ist hingegen mit der gemeinen Kartoffel nur sehr entfernt verwandt!
Als Nahrungsmittel wird sie seit über 8000 Jahren genutzt, was Funde in den Anden belegen. Ihr Weg nach Europa war lang und weit und ist letztlich den spanischen Eroberern zu verdanken.
Kartoffeln zählen heute zu den Grundnahrungsmitteln, denn sie sind nicht nur lecker, nahrhaft und gesund, sondern darüber hinaus auch besonders gut für die Zukunft unseres Planeten. Warum? Der Anbau und die Verwertung von Kartoffeln sind klima- und umweltfreundlicher als bei vielen anderen Grundnahrungsmitteln. Dank ihrer Vielseitigkeit und Ergiebigkeit spielt die tolle Knolle daher auch zukünftig eine immer wichtigere Rolle für die globale Ernährung.
Die nachhaltigen Qualitäten der Kartoffel sind wissenschaftlich belegt. Eine Studie der englischen Cranfield University beispielsweise hat vor einigen Jahren genau nachgemessen, wieviel Wasser beim Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Kartoffeln, Reis und Hartweizen verbraucht wird, und wie viel Treibhausgas dabei entsteht . Das Ergebnis: Sowohl beim Wasserverbrauch als auch bei den Gasemissionen blieb die Kartoffel deutlich unter den Werten von Reis und Weizen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die Kartoffel ist sehr ergiebig und so widerstandsfähig wie kaum ein anderes Gemüse. Über 85 Prozent der Kartoffelpflanze sind zudem für den menschlichen Verzehr geeignet. Bei den meisten Getreidesorten sind es nur etwa 50 Prozent. Zudem wächst sie schneller als viele andere Nutzpflanzen, braucht weniger Platz und gedeiht auch in schwierigem Gelände. So wachsen Kartoffeln nicht nur in Deutschland, sondern auch in den steilen Höhenlagen des Himalayas und natürlich auf den steilen Hängen der Andenketten, ihrem Ursprung. Damit trägt die Kartoffel weltweit zu einer nachhaltigen Ernährung bei.
Die Kartoffel ist das Nahrungsmittel der Zukunft und der Aspekt der Nachhaltigkeit spielt für immer mehr Menschen auch bei der Ernährung zunehmend eine Rolle. Die Kartoffel kann dabei ganz besonders punkten, da sie heute schon auf ökologisch und sozial verantwortungsvolle Weise angebaut werden kann. Und weil sie in vielen Regionen kultivierbar ist, eignet sie sich auch für alle, die auf regional und nachvollziehbar hergestellte Produkte achten.
Für die nachhaltige Küche ist die Kartoffel natürlich auch deshalb ganz besonders geeignet, weil sie sich ohne großen Aufwand in vielfältige und raffinierte Spezialitäten verwandeln lässt. Kartoffel-Rezepte und Kartoffel-Kochbücher gibt es unzählige, die allermeisten davon sich auch für Ungeübte nachvollziehbar. Ein Beispiel dafür sind Fächerkartoffeln im Hasselback-Style: Diese ursprünglich skandinavische Spezialität schmeckt nicht nur ausgesprochen lecker, sondern macht auch für das Auge einiges her. Erfunden wurde sie vom schwedischen Meisterkoch Leif Elisson, der sie 1953 im berühmten Stockholmer Restaurant „Hasselbacken“ erstmals servierte.
Die Zubereitung ist ganz einfach: Die ungeschälten rohen Knollen werden jeweils zwischen zwei Holzlöffel gelegt. Dann schneidet man sie mehrfach mit einem großen Messer bis zu den Griffen der Löffel ein. Anschließend werden sie mit geschmolzener Butter bepinselt, nach Geschmack gesalzen und auf einem Backblech in den auf 200 Grad Umluft vorgeheizten Backofen geschoben. Vor dem Servieren können die Kartoffeln noch mit einem schmackhaften Dressing garniert werden. Lecker sommerlich schmeckt beispielsweise ein Pesto aus frischen Gartenkräutern und Cashew-Nüssen.
Hier gibt es das Rezept, inklusive Videoanleitung, für die Fächerkartoffeln im Hasselback-Style.
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