Ist am Gerede vom bösen Fett also nichts dran? Doch so einfach kann man es sich nicht machen, denn es wird immer klarer, dass man bei Fetten differenzieren muss. Das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall scheint in erster Linie durch tierische Fette zu steigen. Pflanzliche Fette dagegen können die Gefahr sogar senken.
Die JAMA-Autoren haben aber gerade diesen Zusammenhang nicht berücksichtigt – die Frauen aßen einfach generell weniger Fett. Auch gilt ein Studienzeitraum von acht Jahren als sehr kurz, um Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zu erkennen. Diese Krankheiten entstehen über längere Zeiträume. Dazu kommt noch, dass die Studienteilnehmerinnen schon relativ alt waren. Krankhafte Veränderungen an den Blutgefäßen beginnen weit vor dem 50. Lebensjahr. Es ist zu erwarten, dass eine gesunde Ernährung viel effektiver vorbeugt, wenn man früher damit anfängt.
Sie brauchen also künftig nicht auf das geliebte Butterbrot zu verzichten. Aber Sie sollten die Butter durch eine fettarme Diätmargarine ersetzen. Denn eine aktuelle Studie aus Neuseeland zeigt, dass dies die beste Alternative ist, wenn man seinen Cholesterinspiegel senken will.
Die Studienteilnehmer verwendeten als Brotaufstrich entweder Butter oder eine Diätmargarine, die mit Pflanzensterinen angereichert war. Eine dritte Gruppe verzichtete völlig auf Brotaufstrich. Ergebnis: Personen, die komplett verzichteten, senkten ihren Cholesterinspiegel um etwa zwölf Prozent. Wurde die Butter durch einen Brotaufstrich mit Pflanzensterinen ersetzt, sank der Cholesterinspiegel dagegen um durchschnittlich 20 Prozent. „Lange dachte man, dass der beste Weg zur Vorbeugung der koronaren Herzkrankheit darin besteht, so wenig Fett wie möglich zu essen“, kommentiert Professor Murray Skeaff von der Abteilungfür Ernährung an der Universität von Otago, Neuseeland, die Studienergebnisse. „Inzwischen wissen wir aber, dass es gute und schlechte Fette gibt.“ Er sieht im Verzehr von Streichfetten mit Pflanzensterinen eine wichtige Chance.