Diese Ernährungsweise haben internationale Wissenschaftler so berechnet, dass sie die wachsende Weltbevölkerung gesund ernähren kann und auch die Gesundheit des Planeten im Blick hat. Die Erzeugung der empfohlenen Lebensmittel wäre zum einen innerhalb der planetaren Grenzen möglich. Zum anderen sollen die Empfehlungen der 37 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der EAT-Lancet-Kommission alle Nährstoffe berücksichtigen, die Menschen für ein gesundes Leben brauchen. Daniel Berg, Mitarbeiter der Westfalenpost, wagte einen vierwöchigen Selbstversuch. Das BZfE hat auf Basis seiner detaillierten Ernährungsprotokolle beispielhaft berechnet, wie ausgewogen die PHD denn tatsächlich sein kann.
Unter dem Motto „Bin eben kurz die Welt retten“ stellte die Westfalenpost das Thema Nachhaltigkeit im Juni in den Fokus der Berichterstattung. Warum sich Chefreporter Daniel Berg gerade für die PHD entschieden hat, dazu sagte er im Interview mit Britta Klein, Wissenschaftsredakteurin beim Bundeszentrum für Ernährung: „Bei der Recherche stießen wir auf die Planetary Health Diet und hielten dies für einen guten Rahmen für einen Test, weil dort sehr genau angegeben war, wie Ernährung aussehen müsste, um nachhaltig zu sein. Das war für unsere Zwecke super, weil leicht nachvollziehbar und leicht umzusetzen.“
Allerdings musste sich der Journalist erst einmal mit den nötigen Veränderungen in seinem täglichen Speiseplan anfreunden. Da Berg die Auswahl an Getreide und Gemüse am Anfang etwas zu sehr eingeschränkt hat, war er zuerst hungrig. Nach einem Anruf bei einem der Wissenschaftler, der an der Entwicklung der PHD beteiligt war, gab es schnell eine Lösung. Er konnte insgesamt mehr pflanzliche Lebensmittel essen, ohne dass die PHD-Grenzen gesprengt worden wären. Entsprechend ergab die Nährwertberechnung für die erste Testwoche, dass der Energiegehalt des Speiseplans an manchen Tagen deutlich unter 2.000 Kilokalorien lag – viel zu wenig für einen normalgewichtigen und sportlichen Mann mit Ende Dreißig.
Aber auch noch in der dritten Woche lag die Energieaufnahme des Reporters im Durchschnitt niedriger als die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr empfiehlt. Kein Wunder, dass Berg nach eigenen Angaben drei Kilo abgenommen hat. Um das zu verhindern, hätte Berg die Menge an Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchten noch weiter steigern können. Wie der Vergleich mit den DGE-Referenzwerten außerdem ergab, nahm der Journalist in dieser Woche mit jeweils rund 109 Prozent etwas mehr als die empfohlenen Mengen für Eiweiß und Fett auf, obwohl der Anteil an Fleisch, Wurst und Milchprodukten relativ klein war. Erfreulich ist die Ballaststoffaufnahme von durchschnittlich 35 Gramm pro Tag, die damit fast 17 Prozent über dem empfohlenen Soll lag. Und auch die Zufuhr von Cholesterin bewegte sich mit weniger als 180 mg pro Tag im begrüßenswert niedrigen Bereich.
Wie der Selbstversuch des Reporters zeigt, ist die PHD also sowohl alltagstauglich als auch mit einigen kleineren Anpassungen für eine ausgewogene Ernährungsweise nach den Empfehlungen der DGE geeignet. Und was bleibt? „Das Gefühl, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken, was man isst und wie es produziert wird“, resümiert Berg.
Die ganze Geschichte finden Sie unter: https://www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html