Obwohl wissenschaftliche Daten längst belegen, dass eine salzarme Kost mehr Gefahren als Nutzen in sich birgt, reiten die „Salz-Gegner” nach wie vor auf den vermeintlichen Gefahren des Kochsalzes herum und stützen sich dabei auf fragwürdige Daten, die vor Jahrzehnten schon erhoben und immer wieder unkritisch übernommen wurden. „Bei den Thesen geht es offenbar mehr um Glaube und Hoffnungen als um wissenschaftliche Evidenz”, monierte Professor Dr. Karl-Ludwig Resch, Bad Elster.
Nach dem Ergebnis der nun vorliegenden Rotterdam-Studie, in der mehr als 6.600 Personen fünf Jahre lang beobachtet wurden, besteht kein Zusammenhang zwischen dem Salzverzehr und dem Auftreten von Schlaganfällen und Herzinfarkten sowie der allgemeinen Sterblichkeit. In der Studie war bei Menschen über 55 Jahren (knapp 1.500 von ihnen ohne
jedes Zeichen einer Herz-Kreislauferkrankung und mit normalem Blutdruck) die Aufnahme der Elektrolyte Natrium und Kalium über Urinproben bestimmt worden. Es wurde anschließend geprüft, ob es einen Zusammenhang gibt zum Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse und zur Rate an Todesfällen in Abhängigkeit von der Höhe der Natrium- und/oder Kaliumspiegels. Das aber war nicht der Fall, wie die Studienleiterin Johanna M. Geleijnse von der Universität Wageningen in den Niederlanden, im Wissenschaftsjournal „European Journal of Epidemiology” mitteilt.
Salz ist ein lebenswichtiges Mineral und wird praktisch von allen Menschen verzehrt. Es lässt sich gut mit geringen Mengen anderer Mineralstoffe anreichern und eignet sich dadurch als Trägerstoff. Genutzt wird diese Eigenschaft bei der Versorgung der Bevölkerung mit Jod und mit Fluor, zwei Elemente, die aus gesundheitlicher Sicht von vielen Menschen in zu geringen Mengen aufgenommen werden. Dem lässt sich durch jodiertes Speisesalz sowie durch fluoridiertes Jodsalz entgegen wirken.
Schon der alte Hippokrates setzte Salz als Heilmittel ein: Er glaubte, dass Gesalzenes allgemein den Stuhlgang und den Urinfluss reguliert. Salzlösungen wurden bei den alten Griechen bei Hauterkrankungen und Sommersprossen angewandt und ein Gemisch aus Salz und Honig sollte größere Geschwüre heilen.
Das Wort Salat leitet sich von einer Gewohnheit der Römer ab: Sie salzten ihr Grünzeug, weil nach ihrer Überzeugung dessen natürliche Bitterkeit durch Salz gemildert wird. Das Wort Salat bedeutet „übersetzt” damit streng genommen „Gesalzenes”.