Wer präventiv etwas für seine Gesundheit tun möchte, tut gut daran, starkes Übergewicht zu reduzieren: Denn es erhöht unter anderem das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes oder Krebserkrankungen. Das Programm des Präventionszentrums geht das Thema nachhaltig an: Nur wer seine Gewohnheiten auf Dauer ändert, erreicht eine bleibende Gewichtsreduktion. Prof. Martin Halle, Direktor des Zentrums: „Damit die Teilnehmer langfristig dabei bleiben, brauchen sie ein maßgeschneidertes Angebot. Wir berücksichtigen daher nicht nur die gesundheitlichen Voraussetzungen eines Menschen, sondern auch seine individuellen Vorlieben und Wünsche.“
Die Betreuung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Ernährungsspezialisten, Motivationstrainern und Sportwissenschaftlern und umfasst sowohl Einzeltermine als auch Termine in einer festen Gruppe von acht bis zehn Teilnehmern. Drei ausführliche ärztliche Untersuchungen begleiten das Programm.
Eine der tragenden Säulen ist die Umstellung der Ernährung nach dem Energiedichteprinzip. Dieses Konzept, das von Prof. Volker Schusdziarra am Präventionszentrum entwickelt wurde, teilt Lebensmittel nach ihrer Energiedichte in drei Gruppen ein. Wer abnehmen will, soll sich satt essen – aber vor allem mit Lebensmitteln, die eine geringe Energiedichte aufweisen. Die Teilnehmer des Programms erlernen dieses Prinzip in fünf individuellen Ernährungsberatungen, die durch fünf Gruppenschulungen mit Kochabend ergänzt werden.
Ein weiterer wesentlicher Baustein ist der regelmäßige Sport. Prof. Halle: „Unser erstes Ziel ist es, für jeden die richtige Sportart zu finden. Denn man hält längerfristig nur das durch, was einem auch wirklich Spaß macht.“ Nach der individuellen Beratung auf Basis einer Laktatdiagnostik absolvieren die Teilnehmer einmal wöchentlich eine Trainingseinheit in ausgewählten Münchner Fitnessstudios. Zusätzlich sollten sie täglich einen Schrittzähler nutzen.
Doch selbst das ausgefeilteste Angebot ist nur dann erfolgreich, wenn es dauerhaft genutzt wird. Daher steht und fällt das gesamte Programm mit der Motivation der Teilnehmer. Hier greift das Präventionszentrum auf das sogenannte MoVo-Konzept zurück, das von Prof. Reinhard Fuchs an der Universität Freiburg entwickelt wurde. Es geht von der Erkenntnis aus, dass es vielen Menschen trotz hoher Motivation schwer fällt, ihre Vorsätze in die Tat umzusetzen. In solchen Fällen ist keine weitere Motivation erforderlich, sondern eine konkrete Unterstützung bei der Umsetzung der Pläne – gerade dann, wenn Hindernisse auftreten. Zwei Gruppenschulungen sollen den Teilnehmern helfen, ihre Ziele im Alltag zu verfolgen.
Wenn das Programm nach sechs Monaten beendet ist, bekommen die Teilnehmer weiterhin Unterstützung: Auf Wunsch können sie auch danach Einzelberatungen und sportmedizinische Untersuchungen in Anspruch nehmen, die für gesetzlich Versicherte kostenlos ist und von privaten Versicherungen meist übernommen werden.
Alle Personen, die entweder einen Body Mass Index (BMI) über 30 kg/m² haben oder einen BMI über 25 kg/m² und zusätzlich unter Risikofaktoren wie z.B. Bluthochdruck oder Diabetes leiden.
Insgesamt kostet das Programm 1.380 Euro. Die meisten Kassen bezuschussen es mit 60 bis 100 Prozent. Auf Wunsch stellt das Präventionszentrum den entsprechenden Antrag.
Weitere Infos unter Tel. 089/4140 6774 oder Email pz@sport.med.tum.de
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