Gerade Frauen sind häufig von Verdauungsproblemen betroffen, auch wenn sich nicht immer eine Erkrankung diagnostizieren lässt. Denn die Grenze zwischen einer Unpässlichkeit und einer Erkrankung ist oft fließend,, man schätzt dass mehr als 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vom Reizdarm-Syndrom betroffen sind. Dementsprechend hoch ist der Stellenwert eines hohen subjektiven Darmwohlbefindens in der Allgemeinbevölkerung. Bei Frauen mit leichten Verdauungsproblemen besitzt der u.a. probiotischer Joghurt einen positiven Zusatzeffekt* auf das Darmwohlbefinden, fand einen aktuelle Studie nun heraus.
Gerade in den letzten Jahren wurden vermehrt Studien durchgeführt, die den Einfluss von Probiotika auf bestimmte Durchfallerkrankungen oder auf die erhöhte Transitzeit im Dickdarm belegen konnten. So wurde in einer Studie mit 267 Teilnehmern das Darmwohlbefinden anhand eines wissenschaftlichen Fragebogens zur gesundheitsbezogene Lebensqualität über einen Zeitraum von sechs Wochen registriert . Nach drei Wochen berichteten signifikant mehr Personen der Grupp e mit probiotischem Joghurt über eine Verbesserung ihres Darmwohlbefindens als die Teilnehmer der Kontrollgruppe, die einen hitzebehandelten Joghurt erhielten.
Um den gesundheitlichen Zusatzeffekt des probiotischen Joghurts auf das Darmwohlbefinden in der Allgemeinbevölkerung stärker zu präzisieren, verzehrten 197 deutsche Teilnehmerinnen im Rahmen der sogenannten STOP-Studie entweder probiotischen Joghurt oder ein Kontrollprodukt . Im Laufe der Studie führten sie Protokoll über ihr Darmwohlbefinden und die Häufigkeit bestimmter Verdauungsprobleme wie Bauchschmerzen, Blähbauch, Blähungen oder nicht Hunger-bedingtem Bauchknurren (bzw. Bauchgeräuschen) und beantworteten einen wissenschaftlich validierten Fragebogen zum Darmwohlbefinden. Nach vier Wochen wurde eine statistisch eindeutige Verbesserung des subjektiven allgemeinen Darmwohlbefindens festgestellt. Für alle beobachteten Symptome konnte dabei eine Reduktion der Häufigkeit ermittelt werden, im Falle von Blähungen und Bauchknurren sogar signifikante Abnahmen.
Laut Studien-Koautor Dr. Stefan Jakob von Danone hat “… jeder Bakterienstamm seine ganz spezielle Charakteristik und kann daher auf eine individuelle Weise mit unserem Verdauungssystem interagieren. Eine Generalisierung dieses Effektes auf andere Probiotika ist jedoch nicht möglich. Die Ergebnisse der STOP-Studie können nicht ohne weiteres auf andere probiotische Stämme erweitert werden.”
Die Bedeutung einer gesunden Ernährung für eine gesunde Lebensweise wird in Deutschland hoch eingeschätzt. In der bereits erwähnten forsa-Umfrage gaben 83 Prozent der Frauen dies als wichtigste Maßnahme an, gefolgt von Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt (78 Prozent), Sport (66 Prozent), viel Schlaf (54 Prozent) und seltener auch Nahrungsergänzungsmittel (28 Prozent).
Guyonnet et al. (2007). Effect of a fermented milk containing Bifidobacterium animalis DN-173 010 on the health-related quality of life and symptoms in irritable bowel syndrome adults in primary care. A multicentre, randomised, double-blind, controlled trial. Alimentary Pahamracology and Therapeutics, 26(3):475-486.Guyonnet D, Schlumberger A, Mhamdi L, Jakob S, Chassany O 2009. Guyonnet et al. (2009). Fermented milk containing Bifidobacterium lactis DN-173 010 improves gastrointestinal well-being and digestive symptoms in women reporting minor digestive symptoms: a randomised double-blind, parallel, controlled study. British Journal of Nutrition, 22:1-9.
* Bei täglichem Verzehr und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils