Heiligabend fällt dieses Jahr auf den Montag. Festmenü und Einkauf rechtzeitig zu planen ist daher strategisch wichtig, um wirklich alle Zutaten im Haus zu haben. “Wenn jemand stark eingespannt ist, dann ist es durchaus legitim, die Familie bei den Vorbereitungen mit einzubinden und sich zu überlegen, ob man die Unterstützung der Gäste nicht annehmen kann”, rät die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin. Wenn jeder etwas mitbringt, gestaltet sich das Fest für den Gastgeber sehr viel leichter.
“Ein Gast bringt einen raffinierten Brotaufstrich mit, der andere einen leckeren Nachtisch - da ist man heute unkompliziert. Niemand muss heutzutage mehr beweisen, wie perfekt er als Gastgeber ist. Sich mehr Zeit für Familie und Freunde nehmen und lieber Anspruch und Perfektion ein bisschen zurückschrauben, das wäre meine Empfehlung für ein gelungenes, stressfreies Weihnachtsfest”, so Forster-Bard. Schließlich soll die Freude am Fest im Vordergrund stehen. Wenn Kinder mitfeiern, ist es sinnvoll, sie in die Vorbereitungen mit einzubeziehen und ihre Essenswünsche zu berücksichtigen: “Das sorgt für Harmonie bei Tisch und da dürfen es trotz Weihnachten dann auch die heiß geliebten Nudeln sein”.
Lebensmittel, die sich gut lagern lassen oder tiefgefroren angeboten werden, helfen überdies Küchenstress zu vermeiden. Für entspanntes Feiern sorgen laut Forster-Bard Gerichte, die sich vorkochen lassen. Ein Fenchel- Orangensalat beispielsweise lässt sich problemlos bereits ein bis zwei Tage vorher zubereiten. Dies gilt auch für feine Cremesüppchen wie Erbsen- schaum-, Möhren- oder Lauchcremesuppe. Zum Verfeinern am Festtag dann nur noch kurz vor dem Servieren geschlagene Sahne zugeben, mit Pfeffer leicht übermahlen und mit Kräuterblättchen garnieren. Ebenfalls gut vorzubereiten: Eine würzig abgeschmeckte klare Brühe mit frischen Kräutern und Gemüsejuliennes. Die feinen Gemüsestreifen sehen nicht nur attraktiv aus, sondern können fix und fertig geschnitten in einer gut schließenden Dose einen Tag im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sogar ein Rinderschmor- braten oder ein Kalbsbraten lässt sich komplett vorbereiten. Den Braten kalt aufschneiden und zum Festschmaus dann lediglich kurz in der Sauce erhitzen. Auch ein Gulasch, beispielsweise mit Lebkuchengewürzen weihnachtlich angehaucht, lässt sich problemlos aufwärmen.
Selbst die Krönung eines jeden Menüs, das Dessert, muss nicht erst am Weihnachtstag gezaubert werden. Ob Mousse, Panna cotta oder Bayerische Creme, kurz alles, was gerührt und unter Rühren erhitzt wird, darf bereits einen Tag vor dem Fest gut abgedeckt im Kühlschrank auf seine Genießer warten. Wenn es etwas Leichtes sein soll, ist eine Rote Grütze aus tiefgefrorenen Beeren perfekt. Ausgesprochen edel: ein Rotwein- oder Fruchtgelee in ein Sektglas füllen und mit Sahnetupfer und Sternornament aus Schokolade garnieren. “Das Löffeln aus dem ungewöhnlichem Gefäß ist besonders für Kinder ein erhebendes Gefühl”, hat Forster-Bard beobachtet.
Wenn es richtig unkompliziert sein darf und nicht das Essen im Vordergrund steht, sondern der Wunsch, gemeinsam einen schönen Tag zu verbringen, dann ist laut Forster-Bard auch ein Brunch etwas Wunderbares: “Angefangen von knusprig aufgebackenen Croissants mit Tannenhonig, feiner Konfitüre über Rührei mit geräucherten Forellenfilets bis hin zu einer leichten Kartoffelsuppe - mit Trüffel- oder Steinpilzöl exquisit verfeinert - lassen sich die einzelnen Komponenten bestens vorbereiten.” Bratäpfel und weihnachtliches Gebäck runden den Brunch festlich ab.
Etwas Camembert, Edelpilzkäse oder herzhaften Bergkäse - für viele Genießer rundet erst ein Stück Käse ein festliches Menü perfekt ab. Die Sitte, Käse als Dessert zu reichen, stammt vermutlich aus dem Mittelalter. Damals kam vor allem Sauermilchkäse auf den Tisch, der geschmacklich dem heutigen Harzer oder Limburger ähnelte. Ernährungsphysiologisch macht das absolut Sinn: Sauermilchkäse enthält Milchsäure, welche die Verdauung positiv beeinflusst. Außerdem hemmt Käse die Magenentleerung und bewirkt so ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Insofern verschließt Käse den Magen gegenüber dem Darm. Käse als krönender Abschluss eines Menüs empfiehlt sich aber auch aus einem ganz anderen Grund: Käse kann nachweislich Karies vorbeugen, denn das im Käse enthaltene Eiweiß Casein verbindet sich bereits im Mund mit den beiden Mineralstoffen Calcium und Phosphat und sorgt dafür, dass die während des Essens durch Säuren aus dem Zahnschmelz herausgelösten Mineralstoffe wieder ersetzt werden.
Es lohnt sich daher, sich ein Stück Käse zum Nachtisch zu gönnen. Wichtig: Käse gründlich kauen.