“Sorgen Sie für den Erhalt der Apothekenabgabe und der Erstattungsfähigkeit von medizinischem Cannabis in allen Darreichungsformen“ – diesen eindringlichen Appell richtet die imc adjupharm GmbH an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Vor dem Hintergrund einer zwar wachsenden Zahl an CannabispatienInnen, aber gleichbleibender Erstattungen durch die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sorgt sich das Unternehmen um jene PatientInnen, die sich Cannabis unklarer Herkunft und Qualität auf dem Schwarzmarkt beschaffen. Mit sofortiger Wirkung senkt imc daher die Preise für medizinisches Cannabis rigoros – und fordert die Politik auf, nun ihrerseits die notwendigen Rahmenbedingungen für eine sichere und hochwertige Versorgung zu schaffen.
„Wir sehen konstant wachsende Zahlen beim medizinischen Cannabis – die Therapie etabliert sich, und der Be- darf ist offensichtlich da. Wenn die PatientInnen allerdings die Ausflucht in das ungleich günstigere illegale Cannabis suchen, drohen Gefahren durch Wirkstoffschwankungen, Verunreinigungen und substanzfremde Verlängerungen. Wir als imc haben daher beschlossen, mit einer rigorosen Preispolitik unseren Beitrag zu leisten. Nun ist die Politik gefragt“, fasst Richard Balla, Geschäftsführer von imc adjupharm, die Aktion zusammen.
Medizinisches Cannabis kann seit 2017 unter bestimmten Voraussetzungen von ÄrztInnen verordnet und von den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) erstattet werden. Doch ca. ein Drittel der Anträge auf Erstattung wird abgelehnt, und die PatientInnen müssen für ihre Therapie selbst aufkommen. Das vermeintlich günstige Schwarzmarktcannabis kann jedoch keine Alternative sein, denn immer wieder werden Verunreinigungen durch Schwermetalle, Schimmelpilze oder Streckungen mit gesundheitsgefährdenden Zusätzen festgestellt. Und selbstverständlich braucht eine medizinische Behandlung auch eine ausgewiesene und konstante Wirkstoffzusammensetzung – undenkbar beim illegalen Anbau und Vertrieb.
Es ist davon auszugehen, dass es auch nach der Legalisierung des Freizeitkonsums von Cannabis illegalen Anbau und Vertrieb geben wird; nicht zuletzt aufgrund der hohen Nachfrage sowie von Anbau- und Importbeschränkungen. Umso wichtiger ist es, Patient*innen dauerhaft den Zugang zu hochwertigem Medizinalcannabis in pharmazeutischer Qualität zu ermöglichen. Notwendige Bausteine hierfür sind zum einen der Erhalt der Apothekenabgabe, die pharmazeutische Kompetenz und Beratung sichert – aber auch einer Stigmatisierung kranker Menschen als Kiffer vorbeugt. Zum anderen ist eine zuverlässige und hürdenarme Erstattung durch die GKV notwendig, und zwar für alle Darreichungsformen. „Die Tendenz der Krankenkassen, bevorzugt Extrakte zu genehmigen, widerspricht den Bedürfnissen einer individuellen Therapie und wird auch von vielen verordnenden HausärztInnen kritisch betrachtet“, so Anna Taranko, Marketingdirektorin bei imc.
Um diesen beiden zentralen Elementen, mit denen die Zukunft der Cannabistherapie gestaltet werden kann, in den aktuellen Legalisierungsdebatten mehr Gewicht zu verleihen, hat die imc adjupharm GmbH sich in einem Offenen Brief nun an den Bundesgesundheitsminister gewandt. „Wir wünschen uns, dass durch transparente, praxisnahe und wertschätzende Strukturen CannabispatientInnen genau die Fürsorge und Versorgungsqualität erhalten, auf die alle kranke Menschen einen Anspruch haben. Unseren Beitrag dazu leisten wir – jetzt müssen Legislative und Exekutive die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen“, so Richard Balla.
Damit die Preissenkung tatsächlich die PatientIinnen erreichen kann, werden die Apothekeneinkaufspreise von Cannabisblüten im Direktvertrieb noch unter Schwarzmarktniveau angesiedelt, so dass Apothekenabgabepreise auch mit der „illegalen Konkurrenz“ mithalten können. Die neuen Preisregelungen von imc treten mit sofortiger Wirkung in Kraft.
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