Rudolf Bachmeier, Qualitätsmanager der Johannesbad Gruppe, einer der Top-10 Rehbilitationsanbieter in Deutschland, betont wie wichtig Prävention und Früherkennung sind. Ein schneller Behandlungsbeginn verkürzt nicht nur die Leidenszeit der Betroffenen, sondern reduziert wesentlich die Folgeerkrankungen wie Krebs und das soziale Abrutschen, das oft mit Alkoholismus einhergeht.
Eines der größten Hindernisse für eine frühzeitige Behandlung sind paradoxerweise oft die Hausärzte selbst. Sie müssten, so Bachmeier weiter, besser in der Früherkennung der Alkoholismus-Symptome geschult werden damit möglichst schnell geholfen werden kann.
Seit einiger Zeit hat die Johannesbad Fachklinik Fredeburg, zusammen mit Polizei und Suchtberatungsstellen, ein Präventionsprojekt namens „in between“ gestartet. Dabei besuchen Sozialarbeiter zusammen mit Patienten regelmäßig Schulen und dies mit großem Erfolg: „Wenn ein Abhängiger schildert, wie er in der Sucht gerutscht ist und wie hart es ist, wieder herauszukommen, beeindruckt das die Jugendlichen. Das schreckt stärker ab als jeder Film oder gar eine ganze Woche Prävention an der Schule“, sagt Romy Friederici der Johannesbad Klinik Fredeburg.
Untersuchungen von Fachverbände zeigen, dass stationäre Therapien wichtige Erfolge verzeichnen. Nach einjähriger Beendigung der Behandlung bleiben 40,9 Prozent frei von der Alkoholsucht. Leider ist die Rückfallquote ebenfalls groß. Wichtige Faktoren beim Rückgang in die Sucht sind Enttäuschungen, Depressionen, Einsamkeit und schwierige Lebenssituationen. Dieses Ergebnis zeigt, dass Alkoholabhängige, auch nach erfolgreicher Therapie eine lange Begleitung brauchen, um mit ausreichenden Ressourcen und Stabilität wieder in das normale gesellschaftliche Leben zurückkehren zu können.
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