Den 5.Dezember 2019 wird man sich merken müssen. Denn an diesem Tag wurde im Rahmen der Tagung Clinical Trials on Alzheimerʼs Disease (CTAD) in San Diego von der amerikanischen Firma Biogen auf Basis neuer Studienergebnisse die Zulassung für den Wirkstoff Aducanumab als Alzheimer-Impfstoff beantragt.
Beteiligt an den klinischen Studien zu Aducanumab waren neben Ärzten und Forschern des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) des LMU Klinikums auch Forscher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE in München.
Aducanumab bindet sich an die sich im Gehirn sammelnden und die Nervenzellen beschädigenden Amyloidplaques, die man verallgemeinert auch als Protein-Klumpen bezeichnen könnte. „Dadurch…”, so Prof. Christian Haass, Lehrstuhlinhaber für Biochemie an der LMU, “wird eine Immunantwort stimuliert und diese Ablagerungen werden abgebaut.“
Dr. Katharina Bürger, Oberärztin der Gedächtnisambulanz am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD), bremst die Erwartungen allerdings etwas ab. „Es wäre ein absolutes Novum, wenn mit Aducanumab bei einem bestimmten Patientenkreis der Verlauf der Erkrankung abgebremst werden kann. Allerdings sollten wir nicht voreilig zu große Hoffnungen schüren.“
Aber dass mit dem Wirkstoff Aducanumab durchaus ein Lichtblick im Dunkel dieser so schrecklichen Erkrankung leuchtet, bleibt unbestritten. Auch wenn er, wie auch in San Diego berichtet wurde, vorerst, nur bei einer kleinen Patientenanzahl in hoher Dosierung Erfolge gezeigt hat.