Allein im Jahr 2020 wurden in Deutschland 160.000 LASIK-Augenlaseroperationen durchgeführt. Vergleicht man die Werte mit der Anzahl der Laseroperationen in den Vorjahren, lässt sich eine steigende Bereitschaft erkennen, gegen Sehschwächen vorzugehen.
Das Ziel der Patienten mit einer Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder verkrümmten Hornhaut: ein Leben ohne störende Brille und Kontaktlinsen.
Doch in einigen Fällen birgt die Femto-LASIK keine optimale Lösung. So stellt der Flap für Betroffene mit einer überdurchschnittlich dünnen Hornhaut oder einem ungünstigen Tränenfilm ein zusätzliches Risiko dar. Die Lösung bildet die moderne Trans-PRK.
Doch was versteht man unter der Trans-PRK, welche Vorteile bietet diese gegenüber der LASIK und was gilt es zu beachten?
Bei der Trans-Photoablativen Refraktiven Keratektomie, kurz PRK, handelt es sich um eine moderne Augenlaser-Methode, die im Jahr 2008 entwickelt wurde. Sie lässt sich mit Vorgehensweisen wie StreamLight oder C-TEN vergleichen.
Die PRK wurde 1988 zum ersten Mal angewendet und zu der LASIK weiterentwickelt. Bei der LASIK öffnet der Mediziner die obere Hornhautschicht mit einem Laser. Der Flap wird nach der Behandlung wieder korrekt positioniert und verheilt.
Die Trans-PRK bildet eine Alternative zur LASIK. Ein Flap ist nicht notwendig. Das bedeutet, dass bei dem No-Touch-Verfahren keine Schnitte gesetzt werden.
In der Folge eignet sich die Methode auch für Menschen, die eine LASIK aus diversen Gründen nicht durchführen lassen können oder möchten. Dies ist zum Beispiel bei Augenlasern für dünne Hornhaut der Fall.
So eignet sich die Trans-PRK in folgenden Fällen:
Behandelbar sind Kurzsichtigkeiten (Myopien) bis zu - 8,00 Dioptrien, Weitsichtigkeiten (Hyperosien) bis zu + 4,00 Dioptrien und Hornhautverkrümmungen (Astigmatismen) bis zu 5,00 Dioptrien.
Der Patient muss volljährig sein und darf keine Augenerkrankungen wie den Grauen Star (Katarakt) oder Netzhauterkrankungen aufweisen. Die Fehlsichtigkeit sollte sich außerdem im letzten Jahr kaum merklich verschlechtert haben. Veränderungen der Sehkraft bis zu 0,5 Dioptrien in einem Zeitraum von 12 Monaten sind zulässig.
Pro Auge dauert der sanfte Eingriff mit dem Laser 30 bis 60 Sekunden. Mit Hilfe des Lasers verändert der behandelnde Arzt die Hornhautform.
Jede Bewegung des Auges wird dabei durch einen Eyetracker erfasst. Nach dem Eingriff wird eine Verbandslinse eingesetzt, die 4 Tage lang auf dem Auge verbleibt. Sie schützt das Epithel, bis sich dieses regeneriert hat.
Die Infektionsgefahr gilt als gering. Der computergesteuerte Laser ermöglicht zudem eine hohe Präzision und bietet gute Voraussetzungen, um die Hornhaut stabil zu halten.
Unmittelbar nach dem Eingriff können Schmerzen auftreten. Diese sollten jedoch in den 3 Tagen abklingen.
In einigen Fällen fällt die Blendeempfindlichkeit hoch aus. Auch Wundheilungsstörungen mit Narbenbildung sind nicht auszuschließen. Im Durchschnitt vergehen 2 Wochen, bis die Sehleistung ausreicht, um Auto zu fahren.
Eine Komplikation, die bei der LASIK auftreten kann, ist die Ektasie. Hier wölbt sich die geschwächte Hornhaut nach vorne, sodass sich das Sehvermögen des Patienten verschlechtert.
Patienten können das Risiko senken, indem sie auf die moderne und berührungsfreie Trans-PRK setzen. Hier fällt das Risiko dauerhafter Sehbehinderungen noch geringer aus als bei der LASIK.
Denn der feine Laser hinterlässt eine glatte Oberfläche. Folglich sinkt das Risiko, dass sich die Hornhaut entzündet. Die Trans-PRK schwächt die Hornhaut obendrein nicht, sodass diese in der Regel auch nach dem Eingriff stabil und robust ausfällt.
Im ersten Schritt erfolgt ein unverbindliches Beratungsgespräch. Zu diesem Zeitpunkt erhält der Patient wertvolle Informationen bezüglich der Trans-PRK. Die Sprechstunde bietet ferner Raum für offene Fragen. Des Weiteren führt der Arzt Untersuchungen durch, um die Eignung festzustellen.
Am Tag des Eingriffs betäubt der Arzt die Augen lokal. Zu spüren ist bei dem Eingriff lediglich ein Druck.
Dann trägt der Arzt die obere Zellschicht mit dem Laser ab. Im Gegensatz zur LASIK erfolgt kein mechanischer Abtrag. Anschließend behandelt der Mediziner die Hornhautschicht und moduliert diese mit Hilfe des Lasers.
Im letzten Schritt setzt der Arzt eine spezielle Kontaktlinse ein, die die Zellschicht mehrere Tage lang schützt. So werden optimale Bedingungen erzeugt, damit diese nachwachsen kann.
Für Kontaktlinsenträger gilt: Zwei Wochen vor der Untersuchung der Augen und 2 Wochen vor dem Eingriff sollten keine weichen Kontaktlinsen getragen werden.
Für halbharte Kontaktlinsen gelten andere Richtwerte. Diese werden bereits 3 Wochen vor der Augenuntersuchung und 3 Woche vor der OP nicht mehr eingesetzt. Träger harter Kontaktlinsen verzichten 4 Wochen vor der Untersuchung und 4 Wochen vor der Operation auf die besagte Sehhilfe.
Die Mediziner raten dazu, die Haare vor dem Eingriff zu waschen und zu duschen. Make-up sollte bereits in den 3 Tagen vor der OP nicht mehr verwendet werden. Am Tag des Eingriffs verzichten Patienten außerdem auf Parfum, Schmuck und unkomfortable Kleidung. Weiterhin ist zu empfehlen, vor der Operation leichte Kost zu verspeisen.
Wer seine Augen lasern lässt, sollte nicht allein zu dem Termin erscheinen oder sich um einen Fahrservice kümmern. Denn in den nächsten 24 Stunden nach der Operation sollten Patienten kein Auto steuern.
Von Bedeutung ist darüber hinaus, dass das Auge nicht berührt oder gar gerieben wird. Andernfalls erhöht sich das Risiko für eine Verschiebung des Hornhautläppchens. Die Augentropfen sind nach Anweisung des Arztes einzunehmen.
Am ersten Tag können unter anderem stechende Schmerzen, tränende Augen oder ein Doppelsehen auftreten. Auch eine Lichtempfindlichkeit ist häufig zu beobachten. Patienten schonen ihre Augen zusätzlich, wenn sie bei Sonnenschein über mehrere Wochen auf eine hochwertige Sonnenbrille zurückgreifen.
Zwei Wochen lang sollte kein Make-up getragen werden. Nahkontaktsportarten können 4 Wochen lang nicht ausgeführt werden. Gleiches gilt für Sauna- und Schwimmbadbesuche.
Ein weiterer Tipp: Räume, in denen Reinigungsmittel eingesetzt werden oder in denen geraucht wird, sollten Patienten wenige Tage nach der OP meiden. Die Arbeitsunfähigkeit beschränkt sich in der Regel auf circa 4 Tage ab dem Tag des Eingriffs.
Die Zeiten, in denen Menschen mit einer Brille als Brillenschlange bezeichnet wurden, sind längst gezählt. Stattdessen gelten die stylischen Sehhilfen als modisches Accessoire und erfüllen ganz nebenbei ihren Zweck. Wer keine Brille tragen möchte, entscheidet sich für praktische Kontaktlinsen.
Moderne und schonende Augenlaser-Methoden tragen jedoch dazu bei, dass sich immer mehr Menschen von ihrer Sehschwäche verabschieden möchten. Sie setzen auf Verfahren wie LASIK, das als besonders sanft gilt.
Noch geringer fällt das Risiko bei der modernen Trans-PRK aus. Hier verzichtet der Arzt auf einen Einschnitt der Hornhaut und führt den Eingriff stattdessen berührungs- und schnittfrei durch. In der Folge sinkt die Gefahr, dass sich das Auge entzündet.
Quelle: LASIK-Augenlaseroperationen - Anzahl in Deutschland 1996-2020 | Statista
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