Otto Normalverbraucher hat es schon schwer in diesen Zeiten, die so gar nicht enden wollen. Berichten die Medien doch stündlich von Geschehnissen rund um den Erdball. Früher, da hörte man noch gerade über den Stadtrand hinaus ins Umland hinein und damit war es dann auch gut. Man musste überhaupt nicht alles wissen und wenn man einmal wöchentlich die bevorzugte Zeitschrift durchlas, dann war man auch am Puls der Zeit.
Und komischerweise ging die Welt darob nicht unter, sondern drehte sich einfach munter weiter.
Heute ist das ganz anders. Und nochmals viel schneller seit uns ein Virus mit dem poetischen Namen Corona heimsucht und sich sichtlich wohl fühlt. Liegt natürlich auch daran, dass wir in Sekundenschnelle über jeden gerade losgelassenen Pupser des Planeten Erde informiert sind. Präsident Trumps narzisstische Rundumschläge erfahren wir ebenso schnell wie Kanzlerin Merkels monotone Gedanken über den nächsten Lockdown.
Eigentlich mag man das alles gar nicht mehr lesen, eigentlich will man nur noch seine Ruhe haben und einfach wieder normal leben können. Aber dahin ist es wohl noch ein weiter Weg und so beschäftigen wir uns hier in der Redaktion zur geflissentlichen Erbauung unserer Leser einfach weiter
mit nahen und fernen Reisezielen, die kein Mensch im Moment erreichen kann,
mit hyggeligen Kunstwörtern,
mit Kritiken zu Filmen, die keiner sehen kann,
mit Buchempfehlungen von Fitness-Trainern und Psychiatern wie man durch die Corona-Krise kommen könnte,
mit künftigen Bordmenüs der Lufthansa, von der keiner weiß, ob sie nächstens überhaupt noch fliegt,
mit kuscheliger Wärme für ungemütliche Tage dank der Schornsteinfegerinnung,
mit Mercedes-Benz, der schneller geladen wieder in Fahrt kommt,
mit Immuntabletten gegen den Coronafrust,
mit hochprozentigen Spirituosen, die die Uni Hohenheim gerade testet,
mit der gefährlichen Selbsttherapie bei Inkontinenz,
und natürlich, ganz wichtig, dem Welt-Toiletten-Tag.
In diesem Sinne, Corona, Du bist auch nur eine Meldung von vielen!
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