Zur Vermeidung von Thrombosen erhalten Patienten im Krankenhaus jeden Tag Heparin gespritzt. Die Behandlung hat sich bewährt, ist jedoch nicht ohne Risiken. Besonders gefürchtet ist die “Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II”. Dabei kommt es zu einer plötzlichen Aktivierung der Blutplättchen (Thrombozyten). Es droht dann genau das, was Heparin verhindern sollte, nämlich eine Thrombose. Ein erster Hinweis ist ein Abfall der Blutplättchenkonzentration um mehr als die Hälfte. Wenn die Patienten in diesem Fall sofort mit “r-Hirudin” weiterbehandelt werden, kann eine Thrombose verhindert werden. Dies zeigt eine Pilotstudie der Universität Heidelberg, die jetzt in der “Deutschen Medizinischen Wochenschrift - DMW” (Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2000) veröffentlicht wurde. Wie Dr. med. G. Huhle berichtet, ist die Behandlung sogar möglich, wenn es bereits zu Thrombosen gekommen ist. Hirudin wurde ursprünglich in der Speicheldrüse des Blutegels, Hirudo medicinalis, entdeckt. Heute wird es gentechnisch hergestellt.
Blutegel
Blutegeltherapie
Hirudo Medicinalis
Heparin