Der Alltag mit einer Depression fühlt sich für die Betroffenen oftmals wie ein Überlebenskampf an. Allein das Aufstehen am Morgen oder alltägliche Kleinigkeiten werden zur Herausforderung. Darunter leidet am Ende das berufliche und das private Leben. In diesem Beitrag bekommst Du einige Tipps und Inspirationen an die Hand, die Dir den alltäglichen Umgang mit Deiner Erkrankung erleichtern können.
Oftmals wird eine Depression von den Betroffenen als persönliches Versagen wahrgenommen. Sie funktionieren nicht mehr wie gewohnt, sind vielleicht arbeitsunfähig und pflegen keine sozialen Kontakte mehr. Durch eine aktive Auseinandersetzung mit der Depression, ihren Ursachen und Symptomen fällt es Dir leichter, sie als Erkrankung wahrzunehmen. Du bist offener für Hilfe und kannst die Symptome einer beginnenden Episode rechtzeitig erkennen.
Viele Betroffene, die sich mitten in einer Depression befinden, spüren das Verlagen, einfach im Bett zu bleiben. Die Angst vor den Anstrengungen des Tages und Gesprächen mit anderen Menschen ist einfach überwältigend. Durch den fehlenden Kontakt zur Außenwelt verschlechtert sich aber die Situation und Du gerätst schnell in einen Teufelskreis.
Eine feste Tagesstruktur gibt Halt und Sicherheit – insbesondere dann, wenn der Rhythmus beispielsweise nicht durch eine regelmäßige Arbeit vorgegeben wird oder Du aufgrund Deiner Erkrankung derzeit nicht arbeitsfähig bist. Es kann Dir helfen, jeden Morgen zu einer bestimmten Zeit aufzustehen, den Tag mit einem Spaziergang zu beginnen und zu festen Zeiten Deine Mahlzeiten zu Dir zu nehmen. Diese Aktivitäten können außerdem verhindern, dass Du zu schnell ins Grübeln kommst.
Leider treten Depressionen und Sucht häufig gemeinsam auf. Betroffene greifen zu Alkohol oder zu einer Selbstmedikation, um die Symptome ihrer Erkrankung kurzfristig zu lindern und sich eine Pause aus dem kräftezehrenden Alltag mit der Depression zu gönnen. Durch Alkohol wird Serotonin freigesetzt, was kurze Momente des Glücks und der Sorglosigkeit entstehen lässt. Sobald die Wirkung nachlässt, braucht das Gehirn neue Glückshormone, um den positiven Gemütszustand aufrechtzuerhalten – eine Sackgasse.
Der Konsum, der Besitz und der Kauf von Cannabis stehen kurz vor der Legalisierung. Umso leichter wird es bald auch sein, an diese Substanz heranzukommen. Cannabis hat den vermeintlich guten Ruf, Depressionen und Ängste kurzfristig zu lindern und Körper und Seele zu entspannen. Doch kann Cannabis tatsächlich bei einer Depression helfen?
Das Hauptproblem beim Cannabis-Konsum besteht – wie auch beim Alkohol – in der Abhängigkeit. Während Alkohol meistens sehr schnell eine körperliche Abhängigkeit begünstigt, führt der Marihuana-Konsum zur Alltagsbewältigung bei Depressionen leicht in eine psychische Abhängigkeit. Durch den schnellen Wirkungseintritt sieht der Betroffene keinen Handlungsbedarf mehr, langfristig Strategien für eine Überwindung der Erkrankung zu entwickeln. Die Risiken sind dem Nutzen von THC bei Depressionen aus meiner Sicht weit überlegen.
Viele Betroffene berichten von positiven Erfahrungen, die sie mit CBD bei Depressionen gemacht haben. CBD-Produkte wie CBD-Öle enthalten kein THC, sondern Cannabinoide, die ebenfalls einen positiven Einfluss auf das Gehirn haben können, ohne berauschend zu sein und abhängig zu machen. Aktuell wird viel zu diesem Thema geforscht.
Hinweis: Die Einnahme von Medikamenten und auch pflanzlichen Wirkstoffen sollte bei Depressionen grundsätzlich mit einem Arzt besprochen werden.
Ein sehr wichtiger Schritt im Umgang mit Depressionen ist es, Hilfe anzunehmen. Beziehe Angehörige in Deine Probleme und Gedanken mit ein und vertraue Dich einem Therapeuten an. Das Gefühl, allein zu sein, ist sehr belastend. Im akuten Notfall und bei Suizidgedanken kannst Du dich auch rund um die Uhr an die Telefonseelsorge wenden.
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