Ein Krankenhaus für Anthroposophische Medizin und ein pharmazeutisches Labor in Arlesheim in der Schweiz bildeten den Grundstock von Weleda, ein heute weltweit führender Hersteller von anthroposophischen Arzneimitteln und zertifizierter Naturkosmetik. Hier trafen sich die aus den Niederlanden stammende Ärztin Ita Wegman, der österreichische Philosophen und Universalgelehrte Rudolf Steiner und der Münchner Chemiker Oskar Schmiedel. Zwei Männer und eine Frau entwickelten also aus der Erkenntnis, dass Arzneimittel entscheidende Impulse für die körpereigenen Selbstheilungskräfte geben sollten, nicht nur eine revolutionäre Idee, sondern auch die ersten pharmazeutischen Produkte, deren Ziel es war und ist, den ganzheitlichen Blick auf Mensch, Gesellschaft und Natur zu lenken.
Die Geburtsstunde der Anthroposophischen Medizin schlug 1920, als Rudolf Steiner erstmals vor medizinischem Publikum seine Ideen und Anregungen für eine neue, moderne, integrative Medizin vorstellte. Zur Behandlung nutzte man Arzneimittel, die mit natürlichen Inhaltsstoffen zur Unterstützung der körpereigenen Heilungsimpulse beitragen sollten. Dazu verwendet man - damals wie heute - Substanzen die aus dem Pflanzen-, Tier-, und Mineralreich stammen.
Was jedoch auch heute noch den Herstellungsprozess der Arzneimittel entscheidend prägt, sind die Wahl und Anwendung der entsprechenden pharmazeutischen Prozesse, die in vielen Fällen von Weleda speziell entwickelt wurden. Erwähnt sei hier neben dem «Rh-Verfahren», das durch rhythmische Bewegungen die Haltbarkeit erhöhen soll, auch die sogenannte «Vegetabilisierung» von Metallen.
Der nur 10-30 cm hohe Augentrost hat seinen natürlichen Lebensraum auf ungedüngten Magerwiesen und Weiderasen in Mittel- und Südeuropa bis hinauf in die Alpen, wo er selbst noch in 2.300 Metern Höhe gedeiht, dank seiner Widerstandskraft und hohen Anpassungsfähigkeit. Euphrasia, so sein lateinischer Name, wächst als Halbschmarotzer in den Wurzeln der umgebenden Gräser und Halme, aus welchen er Wasser und Nährstoffe abzieht und für sich selbst nutzt. Geerntet wird die unscheinbare Pflanze an zwei bis drei Wochenenden im Juli und August, sobald das richtige Blühstadium erreicht ist. Dabei werden die Pflanzen zwischen den Gräsern vorsichtig aus dem Boden gezogen, damit die feinen Wurzeln nicht abreißen. Die gesammelte Ernte wird innerhalb von 24 Stunden bei der Weleda-Pflanzenverarbeitung angeliefert und sofort zerkleinert und zu einer Tinktur verarbeitet. Die in der Pflanze enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide, ätherischen Öle und der entzündungshemmend wirkende Inhaltsstoff Aucubin werden schon seit Jahrhunderten zur Behandlung von Augenbeschwerden (daher der deutsche Name Augentrost!) eingesetzt. Sie hemmen Entzündungen, lindern Schmerzen und wirken adstringierend an der gereizten Bindehaut.
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