Karies kommt, auch, von zu viel Süßigkeiten. Wenn Kinder zu viel Schokolade, Kuchen, Softdrinks etc. bekommen, ist der Karies nicht mehr weit. Denn alle diese Leckereien enthalten eine Menge Zucker. Will man also der Entstehung von Karies Paroli bieten, so müssen die Zähne geschützt werden! Die vier Säulen der Kariesprophylaxe - zahngesunde Ernährung, gewissenhafte Zahnpflege, stärkende Fluoride und zahnärztliche Vorsorge - können dabei nachhaltig helfen.
Das heißt ganz konkret mehr Vollkornbrot, Getreidegerichte, Obst, Salate und Rohkost müssen auf den Tisch! Sind die Speisen zudem bissfest, sorgt das Kauen für eine Anregung des Speichelflusses – Essensreste werden abtransportiert, gefährliche Säuren neutralisiert. Um den Zahnschmelz, der selbst zum großen Teil aus Kalzium-Phosphaten besteht, von Anfang an widerstandsfähiger zu machen, hilft eine ausreichende Zufuhr von Kalzium. Daher sollten auch Milch und Milchprodukte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.
Zuckerhaltige Lebensmittel sollten dagegen möglichst vermieden werden. Insbesondere klebrige Süßigkeiten sind tückisch. Denn diese bleiben lange an den Zähnen haften, sodass Plaque entsteht und die Bakterien im Zahnbelag genug Zeit haben, den Zucker in schädliche Säure umzuwandeln. Diese greift dann den Zahnschmelz an und ermöglicht die Kariesbildung.
Säurehaltige Getränke wie Softdrinks, Fruchtsäfte oder Sportlergetränke verzehrt, sollten am besten in großen Schlucken getrunken werden. Dadurch ist der Kontakt zwischen Säure und Zahn kürzer. Ebenso kann nach süßen und sauren Speisen ein Schluck Wasser sowie das Ausspülen des Mundes bei der Neutralisierung helfen. Einige Länder setzen zusätzlich auf eine Trinkwasserfluoridierung, da das Spurenelement ein wichtiger Bestandteil der Kariesprophylaxe ist. Es macht die Zähne widerstandsfähiger gegen die Säureattacken und hilft sogar dabei, den Zahnschmelz zu regenerieren.
In Deutschland verbietet das Lebensmittelrecht diese Anreicherung. Doch bereits ein Liter schwarzer oder grüner Tee liefert im Durchschnitt 1-2 mg Fluorid.
Auch in Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Vollkorn- und Milchprodukten lassen sich Spuren von Fluorid finden. Die angemessene Zufuhr für Erwachsene liegt täglich zwischen 3,1 bis 3,8 mg Fluorid. Durch den Einsatz von fluoridiertem Speisesalz kann die Zufuhr zudem ganz einfach erhöht werden. Fluorid wirkt direkt an der Zahnoberfläche und schützt so den Zahnschmelz vor Säuren.
Eine aktuelle Untersuchung des Leibniz-Instituts an der TU Dortmund hat dazu eine Vielzahl an Studien untersucht, das Fazit: Bei der aktuellen Fluoridexposition in Europa besteht kein Anlass zur Besorgnis. Gefahr einer Überdosierung besteht nur, wenn zu viele Fluoridquellen falsch miteinander kombiniert werden. Bei Erwachsenen kommt das in der Regel nicht vor. Nutzen Kinder jedoch beispielsweise gleichzeitig fluoridierte Zahnpasten, Speisesalz und Fluoridtabletten, kann sich bis zum sechsten Lebensjahr eine Fluorose bilden – die weißen Schmelzflecken sind jedoch harmlos und lediglich ein ästhetisches Problem.
Gut zu wissen bei Kindern: Neben fluoridierter Zahnpasta (1.000 ppm, je nach Alter in Reiskorn oder Erbsengröße) und der Fluoridlackprophylaxe beim Zahnarzt entweder Fluoridtabletten ODER fluoridiertes Speisesalz nutzen.
Weitere Informationen findet man bei der Informationsstelle für Kariesprophylaxe
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