Herzkreislauferkrankungen sind weltweit und auch in Deutschland8 die häufigste Todesursache. Doch das müsste vermutlich nicht sein: Denn anders als bei vielen anderen Erkrankungen kann Herzerkrankungen vorgebeugt werden, wenn der Lebensstil geändert wird und wenn bei Bedarf entsprechende Medikamente eingenommen werden. Voraussetzung ist, dass das individuelle Herzrisiko frühzeitig erkannt wird. Hierbei kann der Hochsensitive Troponin-I-Diagnostiktest, für den die Pharmafirma Abbott jetzt das CE-Zeichen erhalten hat, Ärzte unterstützen.
Es ist der erste Troponin-Test mit CE-Zeichen, der das Herzinfarktrisiko oder andere kardiale Ereignisse möglicherweise Monate oder Jahre im Voraus erkennt und das auch dann, wenn eine Person ansonsten gesund erscheint. Der Bluttest kann ergänzend zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge von Hausärzten und Kardiologen durchgeführt werden und bietet Frauen und Männern die Möglichkeit, mehr für ihre Herzgesundheit zu tun.
Troponin-I-Proteine sind ein Biomarker und werden vom Herzen in den Blutkreislauf freigesetzt. Sie sind erhöht, wenn der Herzmuskel aufgrund einer verminderten Durchblutung geschädigt ist, auch wenn diese noch keine spürbaren Symptome bei Betroffenen verursacht.
Da der Troponin-I-Test von Abbott hochsensitiv ist, misst er schon sehr geringe Mengen des Troponins im Blut, und dass auch bei Frauen, deren Troponin-Freisetzung meist geringer ist als bei Männern. Ein weiterer Pluspunkt des Tests ist, dass das Biotin die Testergebnisse nicht beeinflusst. Das Vitamin Biotin wird als Ergänzungsmittel für Haare, Haut und Nägel immer beliebter. Allerdings kann Biotin einige Laboruntersuchungen beeinträchtigen. Dazu gehören auch kardiale Tests, bei denen Biotin falsche positive oder negative Ergebnisse verursachen kann. Dies ist bei dem Diagnostiktest von Abbott nicht der Fall.
Bisher untersuchen Ärzte zur Bestimmung des Herzrisikos indirekte Herzgesundheitsfaktoren. Sie messen den Cholesterinspiegel und den Blutdruck und schauen, ob jemand an Diabetes erkrankt ist oder raucht. Da der Hochsensitive Troponin-I-Test von Abbott zusätzliche Informationen direkt aus dem Herzen liefert, kann er Ärzten helfen, die Vorgänge im Herzen besser zu verstehen und das zukünftige Risiko eines Herzinfarktes oder anderer kardiologischer Ereignisse besser zu erkennen. So können Personen mit einem hohen Risiko die Behandlung erhalten, die sie brauchen. Auf der anderen Seite können bei einem niedrigen Risiko unnötige Untersuchungen und Medikamentenverabreichungen vermieden werden und so Kosten im Gesundheitswesen eingespart werden. Damit hat diese Technologie das Potenzial, einen echten Wandel in der Herzdiagnostik herbeizuführen: von der Diagnose schon eingetretener Herzerkrankungen hin zur deren Prävention.
„Unsere Herausforderung ist es nicht nur, Krankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln. Vielmehr rückt die Prävention von Erkrankungen zunehmend in den Vordergrund unseres medizinischen Handelns“, erläutert Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter des Universitären Herzzentrums Hamburg (UHZ) sowie Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). „Ein Biomarker, der Verletzungen des Herzens anzeigt, könnte uns bei unserer Risikobeurteilung helfen, um eine kardiovaskuläre Erkrankung früher zu identifizieren. Dann können wir in Abhängigkeit des Risikos zielgerichtet präventiv handeln. Ein hochsensitiver, kardialer Troponin-I-Test, der zu diesem Zweck eingesetzt wird, kann frühzeitig Individuen mit hohem kardiovaskulären Risiko identifizieren und eine individuelle präventive Therapie stimulieren.“
Die Vorteile des Hochsensitiven Troponin-I-Tests für die Herzdiagnostik, wenn er ergänzend zur heutigen Gesundheitsversorgung eingesetzt wird, bestätigt umfangreiches Forschungs-material. Gezeigt werden konnte etwa, dass die Troponin-I-Werte ein Indikator für ein erhöhtes Risiko koronarer Herzerkrankungen sind – unabhängig davon, ob der Cholesterinspiegel gesenkt werden kann oder nicht – und identifizierte die Patienten, die am meisten von einer vorbeugenden Behandlung mit Statinen profitierten.
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind weltweit und auch in Deutschland8 die Todesursache Nummer Eins. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge, sterben im Jahr geschätzt 17,7 Millionen Menschen an Herzerkrankungen. Darunter 7,4 Millionen Menschen aufgrund einer koronaren Herzerkrankung. Dem Deutschen Herzbericht 2017 zufolge gingen in Deutschland im Jahr 2015 insgesamt rund 221.500 Todesfälle (269,6 pro 100.000 Einwohner) auf Herzleiden zurück; darunter rund 117.500 Frauen und knapp 104.000 Männer. Frauen verstarben dabei eher an Herzinsuffizienz, Herzklappenerkrankungen und Herzrhythmusstörungen, während bei Männern häufiger koronare Herzkrankheiten, wie Herzinfarkt, ursächlich waren.
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