Sommerhitze, körperliche Anstrengung oder Stress – und schon rinnt der Schweiß! Aber entgegen aller anderlautenden Vorurteile: Schwitzen ist eine völlig normale und lebensnotwendige Körperfunktion. Für das Schwitzen sind unsere rund 3 Millionen Schweißdrüsen verantwortlich. Zwei Arten, ekkrine und apokrine Schweißdrüsen mit verschiedenen Funktionen gibt es. Die ekkrinen Schweißdrüsen produzieren den wässrigen Schweiß. Über den gesamten Körper verteilt, finden sich besonders viele auf Handtellern und Fußsohlen, in der Achselhöhle und auf der Stirn. Auch in den Kniekehlen, der Leistengegend und in der Ellenbeuge sind mit 350 bis 700 deutlich mehr Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter angesiedelt als in den übrigen Körperregionen, die durch-schnittlich 50 Drüsen pro Quadratzentimeter aufweisen. Die Verteilung der Schweißdrüsen variiert darüber hinaus nach dem Geschlecht. Die großen apokrinen Schweißdrüsen hingegen prägen den typischen Eigengeruch eines Individuums. Zusammen mit den ekkrinen Schweißdrüsen kommen sie in den Achselhöhlen, am Warzenhof und in der Genitalregion vor.
Da der Körper ständig überschüssige Wärme produziert, geben die Schweißdrüsen täglich rund einen halben Liter Flüssigkeit an die Hautoberfläche ab, um durch die dabei entstehende Verdunstungskälte die Körpertemperatur konstant bei etwa 37 Grad Celsius zu halten. Außerdem bildet der Schweiß auf der Haut einen Säureschutzmantel und vermindert die Vermehrung von Bakterien. Damit der Schweiß alle Funktionen erfüllen kann, benötigt der Körper eine ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit.
Nimmt die Wärmebildung im Körperinneren durch körperliche Aktivitäten oder höhere Außentemperaturen zu, erweitern sich zunächst die Blutgefäße in der Haut, so dass mehr Blut hindurchfließen und mehr Wärme nach außen abgestrahlt werden kann. Reicht diese Form der Wärmeabgabe nicht aus, steigert der Körper die Schweißproduktion.
Frisch gebildeter Schweiß – gleich ob von den ekkrinen oder apokrinen Drüsen abgesondert – ist zunächst völlig geruchsfrei und steril. Körpergeruch entsteht erst, wenn die natürlicherweise auf der Haut vorhandenen Bakterien die Bestandteile des Schweißes zersetzen. Insbesondere die feuchten, warmen Achselhöhlen oder luftdicht „verpackten“ Füße in engen Schuhen bieten den Mikroorganismen ideale Lebensbedingungen. Gerade hier ist die Haut mit besonders vielen apokrinen Schweißdrüsen ausgestattet, die auch organische Stoffe wie Lipide absondern. Deshalb verfügen die Geruch verursachenden Bakterien über ein hohes Nahrungsangebot, was ihre Vermehrung stark begünstigt.
Lipophile Diphteroide sind Abbauprodukte des männlichen Sexualhormons Testosteron und sorgen auf der Männerhaut für einen stechenden, scharfen Geruch. Weitere körpereigene Geruchsstoffe entstehen zum Beispiel durch den Abbau von Nahrungsstoffwechselprodukten oder Arzneimitteln. Düfte entscheiden über Sympathie und Abneigung zwischen zwei Menschen und sie beeinflussen die Partnerwahl. Negativ wirkt sich u.a. der als unangenehm empfundene Körpergeruch aus.Lipophile Diphteroide sind Abbauprodukte des männlichen Sexualhormons Testosteron und sorgen auf der Männerhaut für einen stechenden, scharfen Geruch. Weitere körpereigene Geruchsstoffe entstehen zum Beispiel durch den Abbau von Nahrungsstoffwechselprodukten oder Arzneimitteln.
Das Angebot an Produkten zur Vermeidung und Beseitigung von Körpergeruch besteht aus zwei Hauptgruppen. Deodorants wirken in der Regel bakterienhemmend und verhindern so die Entstehung der unangenehmen Gerüche, die durch den bakteriellen Zersetzungsprozess des Schweißes hervorgerufen werden. Antitranspirants dagegen verringern die Schweißsekretion um etwa 20 bis 60 Prozent, wirken aber auch antimikrobiell und sind somit auch Deodorants.
Klassische Geruchsüberdecker sind Parfums; sie werden seit jeher zur Kaschierung von Körpergeruch verwendet. Auch bei den heutigen Deodorants leistet die Parfumierung einen wesentlichen Beitrag zu ihrer Wirksamkeit. Von besonderer Bedeutung bei der Bekämpfung von Körpergeruch ist der Einsatz keimhemmender Mittel. Antimikrobielle Stoffe wirken gezielt auf die den Körpergeruch verursachenden Bakterien. Damit wird ein übermäßiges Entstehen geruchsbildender Stoffe von vornherein unterbunden.
Auch zahlreiche Riechstoffe verfügen über antimikrobielle Eigenschaften. Sie werden in speziellen Kombinationen bei der Komposition von Deoparfums verwendet. Ebenso weisen viele ätherische Öle bzw. ihre charakteristischen Inhaltsstoffe eine ausgeprägte antimikrobielle Wirksamkeit auf.
Während Deodorants gezielt gegen Körpergeruch wirken, verringern Antitranspirants die Schweißausscheidung, indem sie die Aktivität der ekkrinen Schweißdrüsen beeinflussen. Dadurch wird die Schweißbildung reduziert und den Schweiß zersetzenden Hautbakterien ein Teil ihrer Nährstoffe entzogen. Die Folge ist ein geringeres Bakterienwachstum und die Verminderung des Körpergeruchs.
Die Angebotspalette von Deodorants ist groß. Sie umfasst Aerosole, Pumpzerstäuber, Roller, Cremes, Puder, Gele, Seifen, Kristalle, Tücher und Stifte. Damit werden die verschiedensten Anforderungen der Verbraucher abgedeckt, ebenso unterschiedliche Anwendungssituationen.
Auch Antitranspirants gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. Sie umfassen Sprays ebenso wie Pumpzerstäuber, Roller, Sticks, Cremes, Gele und Tücher. Die Produkte werden sowohl unter Zusatz von Wasser als auch nach wasserfreien Rezepturen hergestellt.
Weitere Informationen unter: www.ikw.org
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