„Wir sind froh, dass wir dieses Medikament haben,“ lautete das Fazit von Professor Sebastian M. Schmid (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein / Lübeck) auf der 32. Jahrestagung der Deutschen Adipositas Gesellschaft in Frankfurt. Vor der Fachpresse erläuterte er die Chancen, mit dem seit April 2016 auf dem deutschen Markt sich befindlichen Mittel Saxenda den Menschen zu helfen, von ihrem Übergewicht herunterzukommen. Der Erfolg basiere auf der Tatsache, dass mehrere Disziplinen in einer „konzertierten Aktion“ zusammengearbeitet haben.
Zu Beginn der Präsentation des Präperates erklärte Arya M. Sharma (Universität Alberta/ Kanada) anhand von Beispielen, Adipositats sei eine chronologische Erkrankung. Diese Aussage werde von der Weltgesundheitsorganisation und anderen nationalen und internationalen Vereinigungen geteilt. Es sei daher unverantwortlich, dass die Kassen die Unkosten für Saxenda nicht übernehmen.
Medizinprofessorin Martina de Zwaan (Medizinische Hochschule Hannover) bedauerte, dass Menschen mit Adipositas „häufig sozial ausgegrenzt und stigmatisiert“ werden.„Bei den Betroffenen kann dies sogar in einer Selbstdiskriminierung resultieren.“ Und ganz wichtig: „Die betroffenen Personen werten sich nicht nur selbst aufgrund ihres Übergewichts ab, sie zeigen sich selbst gegenüber auch ein benachteiligendes Verhalten.“
Übereinstimmend erklärten die drei Mediziner auf der von Novo Nordisk Pharma GmbH initiierten Veranstaltung, Stigmatisierung von Menschen mit Übergewicht könne zu Mutlosigkeit oder gar zu Depressionen führen. Schuldzuweisungen müssten vermieden werden. Notwendig seien „effektive Therapiemaßnahmen“.
Da Adipositas aus einem komplexen Zusammenspiel von vornehmlich genetischen, psychologischen und sozioökonomischen Faktoren bestehe, sei die erfolgversprechende Behandlung ebenso komplex. Vor über zwei Jahrzehnten begann Novo Nordisk mit den entsprechenden Forschungen. Ziel war immer, „innovative Behandlungsoptionen bereitzustellen, die die Auswirkungen von Adipositas reduzieren und die Gesundheit der Betroffenen verbessern“.
Nunmehr sieht die Behandlungsstrategie so aus: Saxenda® reguliert den Appetit durch eine Steigerung des Völle- und Sättigungsgefühls und eine Reduzierung des Hungergefühls und damit des Wunsches nach Nahrungsverzehr, was schließlich zu einer geringeren Nahrungsaufnahme führe. Ganz wichtig seien aber vor allem die Ergänzungen: Kalorienreduzierte Ernährung und verstärkte körperliche Aktivität. Alle ineinander greifenden Maßnahmen hätten laut der Studie SCALE folgenden Effekt: Nach 56 Wochen stellt sich ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von 9,2 Prozent ein.
Übergewicht
Völlegefühl
Hungergefühl