Während der regelmäßige Kundendienst des Fahrzeugs für die meisten Halter eine Selbstverständlichkeit ist, sind turnusmäßige Inspektionen des Verbandkastens – beispielsweise jedes Frühjahr – eine Seltenheit. Dabei sollten die Fragen „Alles drin im Kasten? Im Ernstfall alles brauchbar?” stets mit „Ja” beantwortet werden können. Ein Blick auf die Inhaltsübersicht, die jedem Kasten beiliegt, gibt dabei raschen Aufschluss über die Vollständigkeit.
Aber auch das Thema Haltbarkeit ist eine kritische Prüfung wert: „Oft liegt der Verbandkasten jahrelang unbeachtet im Auto. Hitze und Kälte zermürben die Inhaltsteile, das Verfallsdatum der sterilen Produkte wird überschritten”, so Andreas G. Holthaus, Sprecher des Fachbereichs Erste Hilfe im Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed). „Passiert ein Notfall, kleben die Pflaster womöglich nicht mehr, und die Kompressen sind nicht mehr steril.”
Das Material der Einmalhandschuhe kann nach einiger Zeit spröde werden und beim Anziehen reißen. Gleiches gilt für Pflaster: Der Klebstoff leidet unter Sommerhitze und haftet dann nicht mehr. Auch die Verpackung der sterilen Inhaltsteile eines Verbandkastens wie Kompressen, Verbandpäckchen oder -tücher hat nur eine begrenzte Lebensdauer. Die Hersteller kennzeichnen die Produkte daher mit einem Verfallsdatum. Nach Ablauf dieser Frist können sie nicht mehr gewährleisten, dass die Verpackung „dichthält” und damit diese Produkte noch steril sind.
Die Haltbarkeitsdauer des keimfreien Materials beträgt jeweils mindestens fünf Jahre. Um einen Austausch abgelaufener Produkte zu erleichtern, sind sterile und nicht sterile Produkte in einem Kfz-Verbandkasten klar voneinander getrennt. Außerdem bieten die meisten deutschen Hersteller entsprechende Austausch-Sets an. Je nach Zustand des alten Verbandkastens kann es allerdings sinnvoller sein, gleich einen neuen Kasten zu kaufen.
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