Paradigmenwechsel in der hormonellen Brustkrebstherapie vollzogen: Aromatasehemmer lösen den seit Jahrzehnten geltenden Goldstandard Tamoxifen ab und die American Scociety of Clinical Oncology (ASCO) empfiehlt, Aromatasehemmer wie z.B. Anastrozol in der adjuvanten Therapie des frühen Mammakarzinoms bei postmenopausalen Frauen einzusetzen, um das Rezidivrisiko zu reduzieren. Das so genannte Technology Assessment Panel der ASCO kam überein, dass eine auf 5 Jahre angelegte Tamoxifen-Behandlung nicht mehr die optimale adjuvante Therapie des Mammakarzinoms ist und empfiehlt, einen Aromatasehemmer initial oder nach Tamoxifen einzusetzen.
Auch Frauen, die ihre Therapie bereits mit Tamoxifen begonnen haben, ist ein Wechsel zu einem Aromatasehemmer anzuraten. Professor Howell, Christie Hospital, Manchester dazu: “Es freut mich, dass die ASCO die Möglichkeit eines Therapiewechsels von Tamoxifen zu einem Aromatasehemmer befürwortet, um die Chancen für die Patientin zu erhöhen, krankheitsfrei zu bleiben. Aber da das Risiko eines Rückfalls in den ersten 5 Jahren am höchsten ist, sollte mit der effektivsten Therapie so früh wie möglich begonnen werden.”
Die ASCO weist darauf hin, dass nicht bekannt ist, ob Aromatasehemmer gegeneinander austauschbar sind. Deshalb empfiehlt sie den Einsatz des Wirkstoffs, der am besten für individuelle Gegebenheiten bei einer Patientin untersucht ist. Der einzige Wirkstoff, für den Daten in der Adjuvans als initiale Therapie vorliegen, ist Anastrozol, das im Rahmen der “Evidence Based”-Medizin bevorzugt für dieses Setting eingesetzt werden sollte.