In Pestiziden finden sich Begasungsmittel wie z. B. Aluminiumphosphid, Magnesiumphosphid und Phosphorwasserstoff. Insbesondere Phosphorwasserstoff (PH), der sich durch das Einatmen von Begasungsmitteln im Körper bildet, führt zu schweren Intoxikationserscheinungen. Im Stoffwechsel entwickelt sich PH aus Aluminiumphosphid oder Magnesiumphosphid; wichtige Fermentsysteme des Körpers werden bei diesem Vorgang blockiert. Bei einer sehr hohen Konzentration im Blut kommt es zu der Ausbildung von bis zu 30 Prozent Methämoglobin. Der Abbau des Phosphorwasserstoffes im Körper erfolgt über Phosphat und phosphoriger Säure.
Die Intoxikation wird in akute und subakute Vergiftungen differenziert. Akute Vergiftungen durch hohe Dosen von Phosphorwasserstoff (PH) können entweder blitzartig zum Tode führen oder haben die Zeichen einer Dyspnoe, Cyanose, Erregung, Erstickungskrämpfen und Bewusstlosigkeit. Die Patienten versterben in der Regel nach 24 bis 48 Stunden mit den Anzeichen eines Lungenödems, mit Atemstillstand und maximal dilatierten Pupillen. Subakute Intoxikationen sind meist schwer zu erkennen, da hier vor allem Allgemeinsymptome, wie Übelkeit, Mattigkeit, eine allgemeine Schwäche, langanhaltendes Erbrechen und Durchfälle sowie Kopf- und Bauchschmerzen auftreten. Die hauptsächliche Gefahr der Begasungsmittel geht primär von einer Gefährdung der Atmung aus. Sekundäre Gefahren bestehen durch die Einwirkung von Phosphorwasserstoff auf den Stoffwechsel des Menschen. Hier sind vor allem Gehirn, Leber und Nieren betroffen.
Für den Bereich des Notdienstes gilt als Behandlungsstrategie das Sicherstellen der vitalen Funktionen, die Dekontamination und die symptomatische Versorgung.