Carbamate (Bendiocarb, Methomyl) wirken toxisch nach der oralen, inhalativen und perkutanen Aufnahme. Die Symptomatik ähnelt der von Alkylphosphaten. Die Hemmung der Acetylcholinesterase ist aber weitaus kürzer, sie hält meist nur wenige Stunden an. In der Regel sind die Stoffe in einem Zeitraum von bis zu 72 Stunden ausgeschieden. Eine Speicherung im Fettgewebe ist aber möglich.
Alle Carbamate zeigen die Zeichen einer kurzzeitigen Hemmung der Acetylcholinesterase. Allgemeine Schwäche, Kopfschmerzen, Nausea, Miosis, Bradycardie, Krämpfe im Bereich des Unterleibes, Schwitzen, Reizung der Bindehäute, thorakale Beschwerden, Muskelzittern und verschwommene optische Wahrnehmungen sind als Zeichen zu erkennen. Die Stoffe wirken zum Teil lokal stark reizend.
Rettung aus dem Gefahrenbereich und Erhaltung der vitalen Funktionen bei gleichzeitigem Selbstschutz. Die Prognose von Intoxikationen mit Carbamaten ist durch den Stand der heutigen Intensivmedizin sehr gut, außer es sind stark überhöhte Giftdosen aufgenommen worden. Die Wiederherstellung ohne neurologische Ausfälle ist wahrscheinlich.