Walisischen Wissenschaftern der Cardiff University ist es gelungen, jene Chemikalie zu ermitteln, die Frauenherzen dahinschmelzen lässt, berichtet BBC. Der Haken an der Geschichte ist der, dass die Produktion des Parfums zwar prinzipiell möglich, jedoch sehr teuer ist.
Die Forscher ermittelten in einer dreijährigen Studie, dass bestimmte männliche Stichlinge ein Proteinfragment produzieren - das so genannte Peptid - aus dem sie in weiterer Folge einen Duftstoff generieren, der wie ein Magnet auf weibliche Stichlinge wirkt. Selbst jene Männchen, die vorher von den Weibchen zurückgewiesen wurden, waren nach der Beigabe des synthetischen Stoffes durch die Forscher plötzlich unwiderstehlich.
Die Forscher entschieden sich bei ihren Forschungstätigkeiten für Stichlinge, da bereits viel über das Verhalten der Fische bekannt ist und sie außerdem sehr klein sind. So wussten die Forscher, dass weibliche Stichlinge sich bevorzugt mit jenen Männchen paaren, die eine Immunität gegenüber bestimmten Parasiten und Krankheiten aufweisen, damit ihre Nachkommen die bestmöglichen Überlebenschancen haben. “Grundsätzlich sucht ein Weibchen, das über eine natürliche Immunität A und B verfügt, einen Partner, der Immunität B und C mitbringt”, erklärte Pete Griffiths vom Forscherteam.
“Wir hätten das Experiment auch an Menschen durchführen können. Aber Stichlinge sind klein, einfach zu handhaben und unkompliziert in der Zusammenarbeit. Wir können zwar weibliche Studentinnen dazu bringen, an den Achseln der Männer zu schnuppern, aber wir können sie nicht dazu zwingen einen Mann auch wirklich zu heiraten und eine Familie zu gründen. Mit Fischen konnten wir das Experiment bis zum Schluss, also bis zum Ablaichen, verfolgen”, so der Experte.
Die Ergebnisse der Studie können weitreichend verwendet werden, denn sie treffen auf alle Geschöpfe mit Rückgrat zu, da sie dasselbe Immunsystem haben, erklären die Forscher. “Menschen verwenden schon seit Jahrhunderten Duftstoffe und Parfums. Vielleicht können die aktuellen Ergebnisse erklären, warum einige Gerüche für manche Menschen gut duften, während andere Menschen sich olfaktorisch belästigt fühlen”, resümiert Griffiths.