Elektrische, magnetisch und elektromagnetische Strahlung ist aus unserem hochtechnisierten Umfeld nicht mehr wegzudenken. Dass sie unseren Organismus negativ beeinflussen kann, wird nicht mehr bestritten. Leider fehlen bislang aussagekräftige wissenschaftliche Langzeitstudien, da Handys, Computer und Co. einfach noch nicht so lange Zeit zu unserem Alltag gehören.
Elektrosensible Menschen klagen aber schon länger über Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Potenzstörungen und allgemeines Unwohlsein, besonders, wenn ihr Haus sich in der Nähe eines Mobilfunkmastes befindet. In Schweden wurde Elektrosensivität bereits als Krankheitsbild anerkannt. Die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO (IARC) hat 2002 Hochfrequenzstrahlung als mögliches Risiko für Hirntumore eingestuft.
Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. berichtete schon 2008 von einem Rinderbetrieb in Oettingen, der nach dem Bau eines Mobilfunkmasts der Telekom Ende 1997 (80 m vom Haus und 20 m von der Viehweide entfernt) Probleme mit vermehrten Fehl- und Totgeburten im Stall bekommen hatte. Die Familie selbst litt unter Schlafstörungen, Unruhe- und Erschöpfungszuständen und chronischen Infekten. In der Schweiz musste der Netzbetreiber Orange seinen Sendemast nahe Winterthur 2006 demontieren, nachdem ein benachbarter Landwirt über Jahre Fehl-, Miss- und Totgeburten bei seinen Kälbern zu beklagen hatte.
Die von Prof. Dr. rer. nat. Klaus Buchner und Dr. med. Horst Eger Anfang 2011 veröffentlichte Rimbach Studie1 zeigt an der Bevölkerung im Umfeld eines Mobilfunksenders, dass sich klinisch bedeutsame Neurotransmitter unter dem Einfluss modulierter hochfrequenter Felder verändern. So kommt es zu einem bedeutsamen Anstieg der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin, bei gleichzeitigem Abfall der Werte von Dopamin und Phenylethylamin, was zu chronischen Stress für die Betroffenen führt.
Diese Veränderungen könnten durchaus den drastischen Anstieg um mehr als 100% von psychischen Erkrankungen wie Burnout, Depressionen, Angst- und Schlafstörungen, Kopfschmerzen u.a. in den letzten Jahren erklären. Besonders beunruhigend ist der Anstieg psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Störungen der Aufmerksamkeit und die Hyperaktivität (ADS, ADHS) von Kindern könnten ebenfalls durch die Verschiebung der Neurotransmitter hervorgerufen werden.
Machen wir uns nichts vor: Elektromagnetische Felder sind immer vorhanden, sobald elektrischer Strom zum Einsatz kommt. Auf diesen Komfort zu verzichten und in eine einsame Hütte weit entfernt jeglicher Zivilisation zu ziehen, ist sicher nicht eine wirkliche Alternative.
Aber wir geben Ihnen einige Tipps, wie Sie die Belastung Ihres Körpers durch Elektrosmog senken können:
Diese einfachen Maßnahmen kosten nichts (im Gegenteil: Ihre Stromrechnung wird es Ihnen danken) und sind einfach durchzuführen.
Geraten Sie bei dem Wort „Elektrosmog“ nicht in Panik. Seit vielen Jahrzehnten sind wir den Funkwellen niedrigfrequenter Kurz-, Mittel- und Langwellen-Radiosender ausgesetzt, die ähnlich hohe Energiemengen in unsere Wohnung transportieren wie eine WLAN-Station. Auch UKW- und TV-Sender setzen uns seit Langem einer Strahlenbelastung aus. Daher gibt es in Europa die sogenannten SAR-Werte, die eine maximale spezifische Absorptionsrate von 2°Watt/kg vorschreiben. Diese gesetzlich festgeschriebenen Grenzwerte zum Schutz der Verbraucher muss auch jeder Handy-Hersteller erfüllen.
Veränderung klinisch bedeutsamer Neurotransmitter unter dem Einfluss modulierter hochfrequenter Felder - Eine Langzeiterhebung unter lebensnahen Bedingungen Klaus Buchner und Horst Eger in: Umwelt・Medizin・Gesellschaft | 24 | 1/2011 ↩
Elektrosmog und wie man sich schützen kann