Die Erkrankungsfolgen des Bluthochdrucks lassen sich heute aber glücklicherweise durch eine konsequente Therapie mit zunehmendem Erfolg abmildern oder sogar verhindern. Dazu gehören durch Allgemeinmaßnahmen wie die Ausschaltung auslösender Mechanismen bei sekundären Hochdruckformen durch eine Veränderung des Lebensstils (Gewichtsabnahme, Rauchen aufgeben, Einschränkung des Alkoholkonsums, Stressreduktion, ausreichende Bewegung, abwechslungsreiche, fettärmere Ernährung sowie eventuell Einschränkung der Salzaufnahme). Sowie ein überlegter Einsatz des breiten Spektrums pharmakologischer Substanzklassen. Insbesondere die in den letzten Jahren entwickelten Möglichkeiten zur Beeinflussung des Renin-Angiotensin-Systems mit ACE-Inhibitoren und schließlich den ATI-Rezeptorblockern bedeuten einen wesentlichen Fortschritt in der Hochdrucktherapie und geben Anlass zur Hoffnung, dass die sogenannten „refraktären Hypertonien” (die therapieresistenten Bluthochdrücke) immer seltener werden.
Mediziner fordern daher Wirkstoffe, die möglichst umfassend in der Hochdrucktherapie eingesetzt werden können. Die Medikamente der „Sartan-Gruppe” passen sich diesem Profil mit überraschender Vollständigkeit an: Sie sind durch eine hohe Wirksamkeit mit günstiger Wirkstoffabgabe gekennzeichnet, sodass die tägliche Einmalgabe ausreichend ist. Ein langsamer Wirkeintritt verhindert reflektorische Gegenregulationen. Die blutgefäßerweiternde Komponente verbessert die Organdurchblutung, die wachstumshemmende Teilwirkung der Sartane ermöglicht eine Verhinderung und Rückbildung von Organschäden. Durch ein neutrales Stoffwechselprofil ist eine Förderung von Begleiterkrankungen ausgeschlossen, und durch eine äußerst günstige Nebenwirkungsrate ist von einer hohen Patientenakzeptanz auszugehen.
Trotz relativ hoher Responderraten (Eintritt des gewünschten Effekts) bei Sartanen sind dennoch, wie bei den anderen Bluthochdruckmedikamenten, sinnvolle Kombinationen zur Erreichung des Zielblutdrucks in Betracht zu ziehen. Eine bereits umfangreich untersuchte Kombination mit nachweislicher Steigerung der Effektivität ist in der Kombination mit Diuretika (Medikamente, welche die Harnausscheidung fördern) gegeben, wie klinische Studien mit den Wirkstoffen Irbesartan und Hydrochlorothiazid gezeigt haben.
Neben der effektiven Blutdrucksenkung durch ATI-Rezeptorantagonisten wurde für Irbesartan in kontrollierten Studien eine ausgeprägte nierenschützende Wirkung bei Typ2-Diabetikern nachgewiesen. Dabei verlangsamt Irbesartan unabhängig von der blutdrucksenkenden Wirkung nicht nur die Entstehung einer manifesten Nierenerkrankung, sondern auch das Fortschreiten einer bereits bestehenden Nephropathie.
Darüber hinaus sind in den nächsten Jahren neue, vielversprechende Studienergebnisse aus weiteren Indikationsfeldern, in denen die Wirkung des ATI-Rezeptorantagonisten Irbesartan derzeit geprüft wird, zu erwarten. So untersucht die umfangreiche, dreiteilige ACTIVE-Studie in ACTIVE 1 den Nutzen von Irbesartan bei Vorhofflimmern hinsichtlich der Senkung von Herzkranzgefäßerkrankungen. So erwarten Experten für die Zukunft eine deutlich verbesserte Behandlungsqualität und eine Steigerung der Lebensqualität von Bluthochdruckpatienten.