Derzeit wird die Dosis hauptsächlich aufgrund des Köpergewichts bestimmt. Die in “PLOS Computational Biology” veröffentlichten Ergebnisse haben jedoch gezeigt, dass bei Menschen mit einer höheren Konnektivität zwischen den Gehirnbereichen eine größere Dosis notwendig ist.
Das Team untersuchte, wie sich die elektrischen Signale des Gehirns bei 20 gesunden Freiwilligen veränderten, die mit Propofol ein häufig eingesetztes Anästhetikum erhielten. Sie wurden ersucht, verschiedene Knöpfe zu drücken, wenn sie unterschiedliche Töne hörten. Nach Erreichen der maximalen Dosis drückten manche noch immer auf die Knöpfe, während andere schon nicht mehr bei Bewusstsein waren. Die Kommunikation zwischen Bereichen des Gehirns war bei jenen, die noch bei Bewusstsein waren, deutlich stärker ausgeprägt.
Als die Wissenschaftler die Gehirnaktivität im Wachzustand mit EEGs untersuchten, zeigten sich ähnliche Unterschiede. Die Netzwerkaktivität verringerte sich bei manchen Teilnehmern durch die Verabreichung des Anästhetikums, manche blieben jedoch wach. Je größer die Aktivität zu Beginn war, desto größer war auch die für eine Narkose erforderliche Dosis. Die Kommunikation zwischen den Gehirnbereichen ist aber kein Hinweis auf die Leistungsfähigkeit. Sie ist von Tag zu Tag und von Mensch zu Mensch verschieden.