Denn vielfach sind sie nicht nur überholt, sondern schlimmstenfalls sogar gesundheitsschädlich“, warnt Dr. Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg .
Über die bekanntesten zehn Gesundheitsirrtümer , welcher davon harmlos sind und bei welchen wann gegengesteuert werden sollte – oder sogar ein Arztbesuch ratsam ist - lassen Sie sich aufklären!
Dieser Glaube zählt zu den meist verbreiteten. Fakt ist jedoch: Alkohol hemmt die Verdauung. Er lenkt die Leber vom Verdauen der Speisen ab und behindert sogar die Magenentleerung. „Bei Völlegefühl ist ein Spaziergang oder ein warmer Tee sinnvoll. Vorbeugend hilft natürlich auch, maßvoll zu essen“, so Dr. Thomas Meier.
„Hier trifft oft das Gegenteil zu, Krebs kann im Alter aggressiver und schneller wachsen“, sagt Dr. Meier. Der Grund: Bei vielen älteren Menschen sind die Abwehrkräfte bereits durch andere Erkrankungen geschwächt – der Körper hat den Krebszellen dadurch nicht mehr so viel entgegenzusetzen. Dabei spielt aber auch die Krebsart eine Rolle.
Das Argument: Kaffee regt die Nierentätigkeit an, wodurch dem Körper Flüssigkeit entzogen wird – deshalb gibt es zum Kaffee häufig ein Glas Wasser. „Kaffeetrinker weisen aber im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern keinen Flüssigkeitsmangel auf. Das Durstempfinden beim Kaffeekonsum ist subjektiv. Unabhängig davon sollte jeder darauf achten, ausreichend zu trinken. Mindestens zwei Liter am Tag sollten es sein “, rät Dr. Meier.
Gelegentliches oder erkältungsbedingtes Schnarchen ist unbedenklich. Regelmäßige Schnarcher sollten sich aber von einem Arzt durchchecken lassen: „Beim krankhaften Schnarchen verengt sich der Rachen stark und es gelangt nur wenig Luft in Lunge. Das löst Atemaussetzer aus – ohne, dass der Schlafende dies bemerkt. Die verringerte Sauerstoffzufuhr führt zu einer Unterversorgung des Gehirns und anderer Organe“, warnt Dr. Tomas Stein.
Früher stimmte das. Das Trinkwasser enthielt häufig Bakterien, die in Kombination mit dem Obst im Magen zu gären begannen. Die Folge waren Beschwerden wie Bauch- und Magenschmerzen. „Bei der heutigen Trinkwasserqualität in Deutschland ist das jedoch nicht mehr zu befürchten“, so Dr. Meier.
Obwohl sehr klein, ist die Schilddrüse eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper. Um reibungslos zu arbeiten, benötigt sie Jod. Das ist nicht nur im bekannten Jodsalz, sondern auch in Brot, Milchprodukten und Fisch enthalten. „In der Regel nehmen wir über die Nahrung ausreichend Jod auf. Spezielle Präparate können unterstützend wirken. Darüber entscheidet jedoch am besten ein Arzt. Schaden nimmt die Schilddrüse nur bei einem extremen, langanhaltenden Jodmangel“, erläutert Dr. Meier.
„Der Zusammenhang zwischen Salzaufnahme und steigendem Blutdruck ist nicht eindeutig belegt. Salz ist sogar sehr wichtig für unseren Körper: Bis zu sechs Gramm täglicher Verzehr sind dabei unbedenklich“, so Dr. Stein.
Die Cholesterinart ist entscheidend: Das schädliche LDL-Cholesterin lagert sich in den Gefäßwänden ab. In erhöhter Form können diese Fetteinlagerungen Arteriosklerose und Herzkrankheiten begünstigen. HDL-Cholesterin dagegen löst das Fett wieder aus den Gefäßwänden und transportiert es aus dem Körper. Die Konzentration des HDL-Werts sollte deshalb wesentlich höher liegen. „Ab welchem Wert ein LDL-Cholesterin-Spiegel bedenklich erhöht ist, hängt vom Einzelfall ab. Präventiv wirken eine ausgewogene, fettarme Ernährung und ausreichend Bewegung“, sagt Dr. Tomas Stein.
Der Magen und der gesamte Verdauungsapparat gewöhnen sich mit der Zeit an die Portionsgröße. Isst eine Person plötzlich eine sehr viel größere Menge, bedeutet das für das Verdauungssystem zwar Schwerstarbeit und eine zeitweise Überforderung. Der Magen ist jedoch sehr elastisch und kann nicht schrumpfen. „Generell ist es ratsam, mehrmals über den Tag verteilt kleinere Portionen zu essen, als sehr viel auf einmal. Das ist magenschonender und beugt Völlegefühl und Unwohlsein vor“, so Dr. Meier.
„Einem gesunden Herzen kann der Sprung ins kalte Wasser nichts anhaben. Sonst wäre auch vom kalten Bad nach dem Saunagang abzuraten. Menschen mit Gefäß- und Herzerkrankungen sollten den plötzlichen Temperaturwechsel jedoch vermeiden, da dabei Herz und Kreislauf zu stark beansprucht werden könnten“, erklärt Dr. Stein. Allgemein ist es ratsam, sich langsamer abzukühlen, um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten.