Ab dem zweiten Lebensmonat kann mit der Impfung begonnen werden. Zur Verfügung steht eine sogenannte Fünffachimpfung. Hier sind in einer “Spritze” Tetanus/Keuchhusten (Pertussis) / Kinderlähmung(Polio) / Diphterie / Hämophilus B enthalten. Unverzichtbare Impfungen sind zusätzlich nötig gegen das gefährliche Trio, die “klassischen “Kinderkrankheiten Masern / Mumps /Röteln . Alle drei sind Viruserkrankungen gegen die es keine Medikamente gibt.
Nebenwirkungen wie Glieder- und/oder Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber, Schmerzen an der Einstichstelle oder Allergien sind bei allen Impfungen nicht auszuschließen.
Hochaktueller Anlaß “Masernwelle erreicht Rosenheim”. Innerhalb weniger Tage wurden in Südbayern 56 Fälle bekannt; Salzburg wurde , nachdem 200 Personen erkrankt sind, zum Endemiegebiet erklärt.
Weit verbreitet ist aller dings immer noch die veraltete Ansicht, dass jedes Kind Masern gehabt haben muß, und dadurch die eigene Abwehrkraft trainiert wird. Ignoriert bzw. vergessen wird hingegen die hochgradige Ansteckungsgefahr sowie die Gefahr (1:4000) der Hirnhautentzündung und deren Spätfolge SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis). Der sogenannte Nestschutz (das sind nach der Geburt die Antikörper von der Mutter) hält nur ca. 5-7 Monate nach der Geburt an.
Da die Masern als fast ausgerottet galten, werden sie häufig nicht mehr erkannt und als Mandelentzündung, Allergie, oder Lungenentzündung mißdeutet.
Mehr als 100 000 Neuerkrankungen im Jahr betreffen in Deutschland auch ältere Erwachsene. Die Dunkelziffer ist hoch, denn es fehlen oft die typischen Hustenattacken. Die Entwicklung einer Lungenentzündung ist häufig unterschwellig. Daher sollte man bei langanhaltendem Husten, Gewichtsverlust oder Krampfanfälle immer auch an Keuchhusten denken. Weder die Erkrankung im Kindesalter noch eine Impfung schützen lebenslang. Nach 5- 10 Jahren kann man erneut erkranken , also Impfung auffrischen!
im Volksmund Ziegenpeter genannt, wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Bis zum 15. Lebensjahr beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Infektion 90%, d. h. neun von zehn Kindern stecken sich bis zum 15. Geburtstag an. Neben “leichten” Beschwerden, wie schmerzhafter Schwellung der Ohrspeicheldrüsen kommt es in 50-70 % , häufig unbemerkt, zu einer Infektion der Hirnhäute, u. U kann Schwerhörigkeit zurückbleiben. Bei Jugendlichen und erwachsenen Männern kann es in ca.25% der Fälle zu einer Hodenentzündung kommen, die später eine Zeugungsunfähigkeit mit sich bringen kann.
Der Schutz vor dem Rötelvirus ist besonders wichtig für Schwangere. Bei einer Ansteckung besonders in den ersten Schwangerschaftswochen liegt das Risiko einer Mißbildung des Fötus (Taubheit, Augenschäden, Herzfehler oder Wachstumsstörungen bei 65-85 %. 15-20 % der Kinder, die die Infektion im Mutterleib bekommen, sterben noch im Mutterleib oder kurz nach der Geburt.
Hier hilft eine Schluckimpfung. Die “harmlosen” Rotaviren verursachen besonders in den Wintermonaten schweren Brechdurchfall. Jedes Kind infiziert sich bis zum 2. Lebensjahr mindestens einmal, bis zum 5. Lebensjahr bis zu fünfmal. Je jünger die Kinder, desto unspezifischer die Symptome: Hohes Fieber, Unruhe, Nahrungsverweigerung, Bauchschmerzen, bis zu 20 Episoden (Durchfälle) innerhalb von 24 Stunden. Bereits 10-100 Viren können eine Infektion auslösen, d. h. hier helfen auch Hygienemaßnahmen nur wenig. Häufig müssen die Kinder in die Klinik um den Flüßigkeitsverlust bzw. den Elektrolythaushalt durch Infusionen zu stabilisieren. In der Klinik kann es durch die hohe Ansteckungsgefahr (fäkal oder oral) zu weiteren Fällen kommen.
Gefährlich wird der Rotavirus auch für ältere, besonders geschwächte Personen, die sich in Gemeinschaftseinrichtungen anstecken können. Gesunde Erwachsene sind kaum gefährdet. Die Schluckimpfung kostet 65.-€ /Dosis. Rotaviren sind seit 2005 meldepflichtig.