Mit großem Erfolg können Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmung heute mit dem Laser korrigiert werden. Findige Anbieter werben derzeit damit, auch Altersweitsichtigkeit beheben zu können. Der wissenschaftliche Beirat des Verbands der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie e. V. (VSDAR) hält solche marktschreierischen Anzeigen für unverantwortlich und warnt davor, solchen Behauptungen Glauben zu schenken:
Etwa 18 Millionen Deutsche sind altersweitsichtig. Da viele Menschen gleichzeitig kurzsichtig sind, brauchen sie im Alter zum Lesen und zum Fernsehen jeweils eine Brille. Alle bisherigen Versuche, die Hornhautkontur so zu verändern, dass Sehen in die Nähe und in die Ferne ohne Brille möglich ist, endeten meist in Schadenersatzprozessen vor dem Richter. Es gibt nicht eine einzige wissenschaftliche Veröffentlichung, in der über erfolgreiche Ergebnisse solcher Behandlungen berichtet wird. Keine seriöse Augenklinik wird gegenwärtig mit einer Laserkorrektur werben, welche die Fern- und Nahbrille gleichzeitig überflüssig macht.
Bei sehr wenigen Alterssichtigen kann man mit einer Augenlaserkorrektur erreichen, dass ein Auge in die Ferne und das andere Auge in die Nähe scharf sieht. Das Gehirn passt sich dann jeweils an das Objekt an, welches der Betrachter im Moment fixiert. Allerdings verfügt das Gehirn nur selten über diese Fähigkeit. Beispielsweise hatte Goethe von Kindheit an ein kurzsichtiges und ein normalsichtiges Auge und kam zeitlebens ohne Brille aus (daher die Bezeichnung „Goethe-Blick“). Er war jedoch von klein auf daran gewohnt. Bei einer sogenannten „Monovision“-Korrektur zur Behebung von Altersichtigkeit muss vorher überprüft werden, ob das Gehirn mit dem künstlichen „Goethe-Blick“ zurechtkommt. Dies lässt sich mit Hilfe von Kontaktlinsen feststellen.