“Wir sollten Sie auf Insulin umstellen.” Vor diesem Satz fürchten sich viele der 5,3 Millionen Typ-2-Diabetiker in Deutschland. Eine aktuelle Studie der Universität München hat die Gründe für diese Furcht genauer analysiert. Das ernüchternde Ergebnis: Der Wissensstand bei den Patienten über die Therapie mit dem körpereigenen Botenstoff ist extrem gering. Ein idealer Nährboden für unbegründete Ängste. Diabetiker fürchten zum Beispiel, Organschäden zu erleiden, wenn sie sich falsch spritzen. “Das ist natürlich völlig absurd”, so Professor Dr. Burkhard Göke, Leiter Diabetes der Studie Barrieren der Insulintherapie.
Vor diesem Hintergrund unterstützt auch der Deutsche Diabetiker Bund e.V. die Informationskampagne BESSER LEBEN - DANK INSULIN. Die Kampagne hat das Ziel, den Wissenstand über die Insulintherapie zu verbessern. “Nur ein gut informierter Patient wird die Notwendigkeit einer Therapieumstellung verstehen und mittragen. Doch leider ist das Informationsangebot seitens der behandelnden Ärzte ist in vielen Fällen nicht ausreichend. Wie notwendig die Aufklärungsarbeit ist, zeigen die Daten der CODE-2®-Studie: Alle 90 Minuten erblindet ein Mensch mit Diabetes mellitus in Deutschland, alle 60 Minuten wird ein Diabetiker dialysepflichtig, alle 12 Minuten erleidet ein Patient einen Schlaganfall und alle 19 Minuten erfolgt eine Amputation. Auch zu einem Herzinfarkt kommt es alle 19 Minuten. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass die Umstellung auf Insulin oft zu lange hinausgezögert wird. In dieser Zeit wird durch die schlechten Blutzuckerwerte der Weg für die Folgekrankheiten des Diabetes gebahnt.