Wer unter ihr zu leiden hat, den trifft es buchstäblich überall, egal ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft. Sogar Astronauten sind vor ihr nicht gefeit. Der korrekte medizinische Begriff Kinetose leitet sich vom griechischen Kineo = ich bewege ab und beschreibt jenen Zustand, der Schwindel und Brechreiz hervorruft, sobald der Betroffene ein Schiff, ein Flugzeug, einen Lift oder eine Achterbahn besteigt. Ausgelöst wird die Kinetose immer dann, wenn das Auge keine Kontrolle über ein Geschehen hat – sei es, weil die Geschwindigkeit zu hoch ist oder sich kein Anhaltspunkt (wie bei Seereisen) für die Augen mehr finden lässt. Der Gleichgewichtssinn gerät buchstäblich aus dem Takt, Schwindel erfasst die Betroffenen, kalter Schweiz und Brechreiz folgen. Und da zwei von drei Erwachsenen darunter leiden, ist es kein Wunder, dass die Apotheke zahlreiche rezeptfreie Mittel dagegen bereit hält. Am meisten verkauft werden die Wirkstoffe Dimenhydrinat und Diphenhydramin, die in Antihistaminika enthalten sind. Doch diese auch gegen Allergien (Heuschnupfen) oder als Schlafmittel bekannten Präparate haben den großen Nachteil, müde zu machen.
Die Stiftung Warentest untersucht im aktuellen Juli-Heft die auf dem Markt befindlichen Arzneien und vergleicht auch alternative Methoden dazu.