Wir werden immer älter - schön für uns, noch schöner, wenn wir das Altern in Würde und auch mit Genuss erleben dürfen. Was aber, wenn dem nicht so ist? Ja, dann braucht man halt Pflege! Ob männlich, ob weiblich, ob als Einzelperson oder im Verbund, all dieses Wissen um die Pflege erschließt sich uns erst, wenn es so weit ist. Aber dann, dann sollte es bitte schnell und möglichst problemlos funktionieren. Schließlich hat man ja auch noch ein eigenes Leben!
Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns, früher oder später, doch irgendwann ganz sicher, mit dem Thema auseinandersetzen. Die allermeisten erst dann, wenn es einen Angehörigen betrifft, der häufig das Rentenalter längst erreicht hat. Aber es gibt auch Familien, in welchen der Pflegebedürftige noch jung, oft sehr jung ist. Kann man im Alter noch sagen: “Er hat sein Leben ja schon gelebt”, so trifft das auf Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene wohl kaum zu. Aber auch all diejenigen, die “ihr Leben noch nicht gelebt” haben, besitzen das Recht auf einen würdigen und vor allem respektvollen Umgang mit ihnen. Leicht gesagt, nicht immer leicht getan.
Wie schwer es ist, neben all dem Leid, neben all den täglichen Alltags-Normalitäten, in der Pflege auch noch Humor zu zeigen, dies wurde uns so richtig bewusst am Pflegetag 2018 in Berlin. Unzählige der Vorträge kreisten um die Themen: “Wie gehe ich mit meinem Pflegling um”, aber auch, “wie schaffe ich es mit Kollegen, Vorgesetzten, Ärzten, Angehörigen etc. etc. klar zu kommen, ohne dass der Pflegebedürftige darunter leidet”. Denn überall dort, wo Menschen auf Menschen treffen, da menschelt es auch - mal mehr, mal weniger stark!
Wie man positive Stimmung in den Pflegealltag bringen kann, das lehrt der Arzt und Komiker Dr. Eckart von Hirschhausen mit Hilfe seiner Stiftung. Sie hat, unter dem plakativen Namen HUMOR HILFT HEILEN eine aussagekräftige Studie durchgeführt, in welcher leicht wiederholbare Tricks und Tipps in puncto Selbstfürsorge und Seelenhygiene, Stressmanagement und Vorsorge nicht nur vorgestellt, sondern auch etabliert wurden. Theoretisch ist dieses Wissen natürlich längst allen Beteiligten bekannt, doch in der Praxis, steht die eigene Überlastung, der drohende Burnout, nicht beim Patienten, sondern beim Pflegepersonal, oft ganz weit oben auf der Liste der Möglichkeiten. Und ja doch, man kann sich davor schützen, man kann etwas dagegen tun, aber dafür bedarf es auch professioneller Hilfe. Ein “mach mal”, hilft hier selten weiter.
So lautet die Devise eines Programms, welches von dem, als private Stiftung geführten Pharmaunternehmen SERVIER finanziert wurde und in welchem, ortsunabhängig, Betroffene Online-Therapieprogramme nutzen und auch beliebig oft durcharbeiten können, deren Wirksamkeit in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde. Behandelt werden, unter Einbindung von Ärzten und Therapeuten, kognitive Aspekte der Depression, Entspannung, körperliche Aktivität oder aber soziale Kompetenz.