Plötzlicher Bewusstseinsverlust , unkontrollierte Stürze , rhythmische Körperzuckungen - ein epileptischer Anfall. Die Vorstellung macht Angst. Wer Epilepsie hört, denkt an diese Symptome. Tatsächlich sind die Krankheitsformen wesentlich differenzierter.
Allein in Deutschland sind zwischen 600.000 und 800.000 Menschen an Epilepsie erkrankt, jährlich kommen ca. 30.000 neue Fälle dazu. Epilepsie kann jeden in jedem Lebensalter treffen. Die geplante Einführung von Fallpauschalen für die stationäre Behandlung, eine strikte Auslegung der Aut-idem Regelung und die bereits beschlossene Einschränkung des Off-Label Use gefährden den noch hohen Behandlungsstandard von Patienten in Deutschland.
Ziel der Initiative Gewitterleben ist es, die gute Behandlungssituation in Deutschland trotz gesundheitspolitischer Veränderungen zu erhalten und zu verbessern, die Kenntnisse über die Erkrankung auszuweiten und so zur Entstigmatisierung beizutragen.
Der Auftakt der Kampagne fand Anfang April anlässlich der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Liga gegen Epilepsie in Berlin statt. Professor Gunter Groß-Selbeck, Düsseldorf, äußerte u.a.: “Wir möchten unbedingt sicherstellen, dass ein grundlegendes Verständnis und ein Basis-Wissen nun auch in die Bevölkerung weitergetragen wird.” Professor Christian Elger, Bonn, unterstrich hingegen die Relevanz der Aufklärungskampagne “Gewitterleben”, denn: …Epilepsie ist mit zahlreichen gesellschaftlichen Tabus belegt…
“Gewitterleben” ist eine Initiative des Informationszentrums Epilepsie (ize) in Kooperation mit der Deutschen Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsie, der Deutschen Epilepsievereinigung, der Stiftung Michael und der Bundesarbeitsgemeinschaft-Epilepsie und freundlicher Unterstützung von Cyberonics, Desitin, GlaxoSmithKline, Janssen-Cilag, Novartis, Pfizer, Sanofi-Synthelabo und UCB Pharma.