Die Vergiftung mit Methanol (Methylalkohol) ist relativ selten. Dieser Alkohol wird im Körper nur sehr langsam abgebaut, wobei organische Säuren wie Ameisensäure und Milchsäure entstehen. Die tödliche Dosis wird mit 5 bis 30 ml angegeben.
Nach einem narkotischen Stadium folgt ein azidotisches Stadium und später ein Stadium der zentralnervösen Läsionen. Meist treten die ersten Symptome schon nach einer Stunde auf. Allgemeine Zeichen sind Schwindel, Schwäche, Zittern, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die Patienten sind sehr unruhig und versinken erst später in ein tiefes Koma. Durch eine Lähmung der Atmung tritt der Exitus ein.
Als Maßnahmen werden die obligaten Therapiemethoden im Bereich der Toxikologie, also ABC-Maßnahmen und die Gabe von medizinischer Kohle vorgenommen. Als Gegengift kann entweder 90 bis 120 ml hochprozentiger Schnaps (Whiskey, Cognac o.ä.) oral oder Ethanol 90 Prozent als Infusionszusatz intravenös verabreicht werden. Ziel ist es, den Patienten auf eine Blutalkoholkonzentration von ca. 1 Promille zu bringen. Durch den Ethanol wird der Abbau von Methanol stark reduziert.