Wem in Zeiten hoher psychischer Belastung zu einer Operation geraten wird, der sollte sich dies gründlich überlegen. In nicht akuten Fällen ist es besser, den Eingriff auf ruhigere Zeiten zu verschieben, denn Stress und ein erhöhter Spiegel des Hormons Kortisol verzögern den Heilungsprozess bei Wunden. Dies ist das Ergebnis einer klinischen Studie, die Marcel Ebrecht und seine Kollegen von der Universität London in der Zeitschrift Psychoneuroendocrinology (2004; 29: 798-809) veröffentlich haben.
In die Untersuchung wurden 24 Männer mit einem Durchschnittsalter von knapp 30 Jahren eingeschlossen. Nachdem sie zu ihren psychischen Belastungen sowie ihrem Gesundheitsverhalten (Alkoholkonsum, Schlafgewohnheiten, sportliche Aktivitäten, gesunde Ernährung) befragt worden waren, wurden ihnen kleine Wunden (Durchmesser 4 mm) zugefügt und der Wundheilungsprozess über einen Zeitraum von drei Wochen beobachtet. Außerdem ermittelten die Forscher die Konzentration des Hormons Kortisol im Blut der Teilnehmer, und zwar zwei Wochen vor der Biopsie, direkt im Anschluss sowie zwei Wochen später.
Das Ergebnis: Bei Probanden, die von psychischem Stress berichtet hatten, heilten die Wunden deutlich langsamer. Zudem wurden die höchsten Konzentrationen an Kortisol bei denjenigen Studienteilnehmern gemessen, die eine verzögerte Wundheilung aufwiesen. „Diese Resultate unterstreichen den engen Zusammenhang zwischen psychischem Stress und seinem negativen Einfluss auf die Wundheilung“, schlussfolgern die Autoren. Das Stresshormon Kortisol scheint also eine wichtige Rolle bei der Interaktion zwischen Körper und Seele zu spielen.
Die Wissenschaftler empfehlen daher, psychische Belastungen vorOperationen möglichst zu vermeiden. „In klinischen Studien konnte schon mehrfach gezeigt werden, dass Stress die postoperative Erholung beeinflusst und Maßnahmen, die den Angstzustand sowie die Konzentrationen des Kortisols verringern, positiv wirken“, so das abschließende Fazit.
Im Gegensatz zu Stress wirkt sich eine Schwangerschaft positiv auf die Wundheilung aus – zumindest bei der Mutter. Schon lange ist bekannt, dass die Zellen menschlicher Föten auch nach der Geburt noch viele Jahre im Blut und im Knochenmark der Mutter bleiben. Unklar war jedoch, was genau sie dort bewirken. Nun hat Diana Bianchi vom Tufts-New-England Medical Center in Boston in Versuchen an Mäusen herausgefunden, dass die Zellen von Ungeborenen den Wundheilungsprozess der Mutter - auch noch Wochen nach der Geburt - unterstützen.
Die Wissenschaftler empfehlen daher, psychische Belastungen vorOperationen möglichst zu vermeiden. „In klinischen Studien konnte schon mehrfach gezeigt werden, dass Stress die postoperative Erholung beeinflusst und Maßnahmen, die den Angstzustand sowie die Konzentrationen des Kortisols verringern, positiv wirken“, so das abschließende Fazit.
Eine passende Wundauflage für praktisch jede Phase der Wundheilung hat übrigens die Paul Hartmann AG entwickelt.