Der Robert Koch Award 2004 zur Förderung der medizinischen Versorgung in Deutschland wurde im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums im Universitätsklinikum Charité an das Berliner Pharma-unternehmen Sanofi-Synthelabo verliehen. Das Unternehmen erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung des Thrombozytenfunktionshemmers Clopidogrel (Plavix ) zur Prävention atherothrombotischer Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall und vaskulär bedingter Tod. Im Gedenken an Robert Koch wird der Award, der vom Urban & Vogel Verlag gestiftet wird, jährlich für herausragende Medikamentenentwicklungen vergeben, die einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Patientenversorgung in Deutschland leisten. Auswahlkriterien, nach denen eine unabhängige interdisziplinäre Jury[0]den Preis vergibt, sind: “Innovation”, “Bewährung in der Praxis einer breiten Patientenversorgung” und “wissenschaftliches Potential”.
Auf dem europäischen Markt wurde Plavix1998 zuerst in Deutschland eingeführt. Basierend auf einem der weltweit größten Studienprogramme mit Studien wie CAPRIE[1]und CURE[2]wurde die Wirksamkeit von Clopidogrel in den Indikationsbereichen Schlaganfall, koronare Herzkrankheit und arterielle Verschlusskrankheit mehrfach belegt. Nationale und internationale Fachgesellschaften haben die Ergebnisse dieser Studien bereits in ihre Leitlinien aufgenommen. Inzwischen sind mehr als 100.000 Patienten in das umfangreiche klinische Prüfprogramm zu Clopidogrel integriert. Im Mai diesen Jahres werden die Ergebnisse der MATCH[3]-Studie erwartet, die eine weitere Verbesserung der Schlaganfall-Sekundärprävention bringen sollen.
[1]CAPRIE-Clopidogrel versus Aspirin in Patients at Risk of Ischaemic Events
[2]CURE-Clopidogrel in Unstable angina to prevent Recurrent Events
[3]MATCH-Management of Atherothrombosis with Clopidogrel in High-risk patients with Recent Transient Ischaemic Attack or Ischaemic Stroke
[0]Prof. H.C. Diener, Essen; Prof. Th. U. Possinger, Berlin; Prof. W. A. Scherbaum, Düsseldorf; Prof. G. Schultze-Werninghaus, Bochum; Prof. H.-P. Schultheiß, Berlin, Prof. T. Unger, Berlin (Vorsitzender des Kollegiums Robert Koch Award); Prof. H. Zeidler, Hannover