Im April veröffentlichte die Duke University in Durham USA Daten, bei welchen von 1992 bis 2010 Menschen erfasst wurden, die eine Scheidung hinter sich hatten. Die Analyse der Daten von 15.827 Personen hat ergeben, dass Frauen am stärksten davon betroffen sind kurz nach diesem prägenden Einschnitt einen Herzanfall zu erleiden. Und es kommt noch schlimmer, denn auch eine erneute Heirat verringerte das Risiko auf den lebensbedrohenden Infarkt kaum. Die Studie geht davon aus, dass chronischer Stress durch Scheidung langfristige Auswirkungen auf den Körper hat. Eine Scheidung kann demnach mit dem Tod eines geliebten Menschen gleichgesetzt werden. 24 Prozent aller Frauen, aber nur 10 Prozent der geschiedenen Männer sind gerade zu prädestiniert für einen Infarkt. Die Forscher gehen davon aus, dass Männer einfach leichter mit einer Trennung zu Recht kommen. Für Frauen hingegen ist eine Scheidung eine größere psychische Belastung. Warum dies so ist und was die genauen Ursachen dafür sind, ist allerdings noch nicht bekannt.
Ganz anders hören wir es hingegen aus London, wo man an der London School of Economics herausgefunden hat, dass Frauen und Männer mittleren Alters, die die Erfahrung einer Scheidung und neuerlichen Ehe hinter sich haben, genauso gesund sind wie diejenigen, die ihr Leben in einer stabilen Ehe verbringen. Und widerspricht damit den Kollegen aus North Carolina entschieden. Will man doch festgestellt haben, dass Menschen … nach einer Trennung keine höhere Wahrscheinlichkeit haben, an Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Problemen in den mittleren Jahren zu leiden. Im Gegenteil: Langfristig gesehen kann eine Scheidung der Gesundheit der Betroffenen sogar förderlich sein. Vor allem, wen wundert es wirklich, Männer, die durch eine schwere Phase der Trennung gingen, können langfristig gesundheitlich davon profitierten.
Ja - was nun stimmt und was nicht - das wird wohl jeder für sich selbst herausfinden müssen.