Aktuell schwappt ein neuer Trend aus Amerika nach Deutschland: Bauchnabelkorrekturen, denn ein flacher Bauch und ein schön geformter Bauchnabel sind für viele der Inbegriff von Jugendlichkeit und Schönheit. Und den Bauchnabel würde sich so mancher Teenie hierzulande gerne nach seinem Idol gestalten lassen. Zuerst die gute Nachricht: „Die medizinische Entwicklung der Fettabsaugung und der technische Fortschritt ermöglichen es heute, ästhetische Korrekturen am Bauch in vielen Fällen wesentlich schonender vorzunehmen als noch vor wenigen Jahren“, weiß Dr. Matthias Gensior, Plastischer Chirurg und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD). Doch leider gibt es auch eine schlechte Nachricht: „Eine reine Bauchnabelkorrektur geht immer mit einer Narbe einher“, so Dr. Gensior weiter. „Für eine „angesagte“ Nabelform, die morgen schon wieder ganz anders aussehen kann, ist dies ein zu hoher Preis.“ Anders ist es im Falle einer Bauchdeckenstraffung: Hier wird meistens eine Verlagerung und Korrektur des Bauchnabels notwendig.
Meist ist es jedoch nicht ein angesagter Modetrend, der den Wunsch einer Bauchnabelkorrektur entstehen lässt. Häufige Gründe für den Wunsch nach einer Bauchkorrektur sind starke Veränderungen des Bauches nach Schwangerschaften oder großen Gewichtsverlusten. Dann bleiben nämlich oft überschüssige Haut- und Fettschürzen zurück, unter denen der Betroffene psychisch sehr stark leidet. „In solchen Fällen kann eine Bauchdeckenplastik ein ansprechendes ästhetisches Ergebnis erzielen und dem Betroffenen eine schwere Last von den Schultern nehmen, “ weiß Dr. Gensior aus langjähriger Erfahrung. Noch vor wenigen Jahren war die so genannte „Abdominoplastik“ ein schwerer, traumatischer Eingriff, bei dem bis zu den Rippenbögen alle Bindegewebsschichten gelöst und gestrafft wurden.
Heute ist die Bauchdeckenplastik in Kombination mit der Fettabsaugung wesentlich gewebeschonender geworden. Mit der Absaugekanüle werden im Gewebe Tunnel gesaugt. Diese Tunnel ermöglichen es, das Gewebe nach unten zu verschieben und zu straffen ohne es vollständig abzulösen. Der Bauchnabel wird meist ausgeschnitten und in die neue Position gebracht. „Durch diese neue schonendere Operationsmethode hat der Patient im Anschluss wesentlich geringere Wundschmerzen, die Wunde heilt viel schneller und auch die Komplikationsrate ist geringer“, fasst Dr. Gensior die Vorteile der neuen Technik für den Patienten zusammen.
Wenn die Bauchdeckenplastik heute auch schonender geworden ist, so bleibt sie doch ein Eingriff, den man sehr gut beherrschen muss, um ein optimales medizinisches und ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Wichtig ist es daher, dass sie von einem versierten Fachmann durchgeführt wird. Dieser sollte entweder Plastischer Chirurg, Chirurg oder Gynäkologe mit jeweils einer besonderen Spezialisierung auf Bauchoperationen sein.
Wichtig für den Patienten zu wissen: „Der Arzt sollte auf jeden Fall eine große Erfahrung und Spezialisierung auf Bauchchirurgie haben“, erklärt Dr. Gensior. „Genügt für die Bauchkorrektur eine Fettabsaugung, kann man auch einen Dermatologen mit besonderer Erfahrung in Liposuktion aufsuchen.“ Der Patient sollte sich bei der Arztwahl nicht scheuen, den behandelnden Arzt genau nach seiner Qualifikation und Erfahrung für den gewünschten Eingriff zu fragen und nach Mitgliedschaft in einem Fachverband wie die GÄCD. Nur so kann man sicher sein, in den Händen eines Spezialisten zu sein.