Die Gewissheit, mit der morgendlichen Tasse Kaffee nicht nur die Müdigkeit zu vertreiben, sondern gleichzeitig noch etwas Gutes für seine Zähne tun zu können, wäre verlockend. Was auf den ersten Blick unglaublich erscheint, ist möglicherweise gar nicht so unwahrscheinlich. Das vermutet jedenfalls das Forscherteam um Carla Pruzzo von der Universität Ancona in Italien.
Wie das Magazin “Nature” kürzlich berichtete, wies das Team in Labortests nach, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Kaffeegetränkes die Kolonisierung einer synthetischen Zahnoberfläche durch Karies auslösende Bakterien verhindert: Festgemacht wird dieser Effekt an den Kaffeestandteilen Chlorogensäure, Niacin und Trigonellin. Besonders dem Trigonellin, u.a. hauptverantwortlich für den Bittergeschmack des Kaffees, wird dabei das größte anti-adhäsive Potenzial zugeschrieben. Diese Inhaltsstoffe scheinen die Mikroben vom Typ “Streptococcus mutans” davon abzuhalten, sich an der Zahnoberfläche festzukrallen, dem ersten Schritt zu einer späteren Zerstörung des natürlichen Zahnschmelzes und der Bildung von kariösen Löchern in den Zähnen.
Schon seit langem ist bekannt, dass Kaffeebohnen, grün oder geröstet, antibakterielle und antioxidative Eigenschaften haben. Allerdings sind die Kenntnisse, wie diese Komponenten agieren, noch gering.
Ob sich die bisherigen Forschungsergebnisse auf das reale Zahnmilieu übertragen lassen, muss allerdings noch im Experiment an Tier und Mensch nachgewiesen werden. Bis dahin bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als weiterhin konsequent Zahnbürste und Zahnpasta einzusetzen, um die “bösen” Bakterien von den Zähnen zu entfernen.