Mit der sublingualen Immuntherapie lassen sich allergische Atemwegserkrankungen jetzt erfolgreich behandeln. Denn bei dieser Behandlung werden die Allergenpräparate durch den Patienten
selbst unter die Zunge getropft und das Immunsystem so an das Allergen gewöhnt. Die sublinguale
Immuntherapie hat ihre Wirksamkeit in zahlreichen gut dokumentierten Studien bewiesen und wird in der Fachwelt zunehmend anerkannt.
Zu den Vorteilen der sublingualen Immuntherapie zählen u.a.: Patienten können mit einer besonders raschen Linderung ihrer Beschwerden rechnen und die Behandlung auch noch kurz vor Start der Pollensaison beginnen. Bisher erfolgte die Dosissteigerung über einen Zeitraum von vier Wochen. Bei dieser Neuentwicklung werden die Allergene täglich eingenommen und sind in gebrauchsfertigen Einzeldosen abgepackt. Das stellt die korrekte Dosierung sicher und macht Konservierungsmittel überflüssig. Weiteres Plus: Das Allergenpräparat kann bei Raumtemperatur bis 25 Grad Celsius gelagert werden. Somit entfällt in der Regel die Lagerung im Kühlschrank, so wie sie bei den bisherigen Präparaten erforderlich war. Dadurch lässt sich das Medikament problemlos mit auf Reisen oder zur Arbeit nehmen. Durch die einzelne Verpackung der Dosen kommen die Patienten mit dem neuen Präparat hervorragend zurecht.
Auch die Wissenschaftler der renommierten Cochrane Collaboration zu dem Schluss, dass diese Therapieform Heuschnupfen-Symptome deutlich lindert und die behandelten Patienten weniger antiallergische Medikamente benötigen. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte die Wirksamkeit der sublingualen Immuntherapie. Der aktuelle Stand der Forschung zur sublingualen Immuntherapie war am 10. Juli Thema des Symposiums “Zukunft Allergologie” in Berlin, an dem etwa 200 Mediziner aus ganz Deutschland teilnahmen.