Zecken können während des Blutsaugens Erreger von sog. Vektor-übertragenen Erkrankungen (Vector-borne Diseases, VBDs) auf den Hund übertragen, etwa die der Anaplasmose, Babesiose, Borelliose, FSME und Ehrlichiose. Da die Übertragung zum Teil unmittelbar nach dem Stich oder innerhalb weniger Stunden bis Tage nach dem Ansaugen der Zecke erfolgt, stellen VBD-Erreger bei Hunden Tierärzte wie Tierhalter vor ein zeitliches Problem.
In der Abwehr und Bekämpfung von äußeren Parasiten, die den Hund über die Haut befallen – wie Zecken, aber auch Stechmücken und Sandmücken - kommen deshalb Antiparasitika mit repellierender Wirkung zum Einsatz. Die „repellierende“ (das heißt: abwehrende) Wirkung geeigneter Ektoparasitizide funktioniert so, dass bei der Zecke, sobald sie in Kontakt mit dem behandelten Hundefell kommt, die Nervenenden der Füße gereizt werden: die Zecke zieht die Füße zurück („Hot-Foot-Effekt“), sticht den Wirt nicht („Anti-Feeding-Effekt“) und fällt in der Folge vom Tier ab. Bald darauf stirbt sie ab, ohne zum Stich gekommen zu sein. So wird auch verhindert, dass sie auf einen anderen Wirt übergehen kann.
Als zugelassene Tierarzneimittel sind bestimmte verschreibungspflichtige Spot on-Lösungen verfügbar, die auf die Haut im Rückenbereich bzw. Nacken des Hundes geträufelt werden. Ihre Wirkdauer beträgt je nach Präparat und Anwendungsgebiet bis zu vier Wochen. Auch das apothekenpflichtige Seresto®-Halsband für Hunde ist als Tierarzneimittel zugelassen und enthält einen repellierenden und abtötenden Wirkstoff gegen Zecken. Es wirkt bis zu acht Monate und kann daher das Risiko für die Übertragung der Infektionskrankheiten langfristig indirekt reduzieren. Durch die Wirkstoffverteilung im Fettfilm, der Haut und Haare überzieht, sind die Wirkstoffe gebunden. Die Wirkstoffabgabe erfolgt in niedriger, aber wirksamer Dosis. Die Bindung der Wirkstoffe im Fettfilm sorgt darüber hinaus für eine hohe Wasserbeständigkeit und einen anhaltenden Schutz.
Weitere Informationen auf www.zeckurity.de. Für eine Übersicht zur Verbreitung von Vektorübertragenen Erkrankungen folgen Sie dem Link.