Mit 60 000 Neuerkrankungen pro Jahr macht er 13 % aller Tumorkrankungen aus. Die größten Risikofaktoren an Darmkrebs zu erkranken sind neben familiärer Belastung ( 15%) chronische Darmerkrankungen ( Morbus Crohn, Colitis) Umwelt und Verhalten.
Wer sich faserstoffreich ernährt ( Gemüse, Getreide, Früchte) reduziert die Gefahr an Darmkrebs zu erkranken um 30- 40 %, wer sich regelmäßig körperlich bewegt um 50 %. Risiken : Hoher täglicher Alkoholgeuß , Genuß von täglich mehr als 60 g rotem Fleisch, Übergewicht, Rauchen. Darmkrebs entwickelt sich über einen langen Zeitraum von ca. 10 Jahren, daher besteht die gute Chance ihn rechtzeitig zu entdecken.Blut im Stuhl ist höchste Alarmstufe. Man “spürt” Darmkrebs nicht, eventuell nur ein leichtes Ziehen im Oberbauch auch andere Symptome sind unspezifisch wie Verstopfung / Durchfall im Wechsel oder übelriechende Windabgänge. Deshalb ist alle 5 Jahre eine Rektoskopie und ab dem 55. Lebensjahr alle 10 Jahre eine Koloskopie (Darmspiegelung) dringend empfohlen. Hierbei können auch die noch harmlosen Vorstufen des Krebses, die Polypen(gutartige Wucherungen) schmerzlos entfernt werden. Die sogenannten Divertikel können nicht in Krebs entarten.
Hat sich bereits ein Krebsgeschwür gebildet, so kann es mit der modernen ” Schlüsselochmethode”, d.h. mit 4-5 kleinen Schnitten von ca. 5 cm Größe entfernt werden. Sofort nach der Operation kann der Patient aufstehen, essen und trinken. Die Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgt bereits nach 3-7 Tagen. Als Heilungschance gibt der Referent 80- 90 % an, bei bereits vorliegenden Metastasen (Tochtergeschwüren) immerhin noch 50- 60 % . Die Frage aus dem Publikum “ob man etwas spürt wenn 30- 40 cm Darm entfernt werden” , konnte mit einem eindeutigen “nein” beantwortet werden. Das Schreckgespenst”künstlicher Darmausgang” bei Enddarmkrebs wird nur mehr bei jeder zwanzigsten Operation notwendig. Nach der Operation folgen Strahlentherapie beim Enddarmkrebs und Chemotherapie um verbliebene Krebszellen im Wachstum zu hemmen oder zu töten.
Mit neuen innovativen Chemotherapeutika, z. B. Campto ( Wirkstoff Irinotecan ), gewonnen aus dem weltweit angebauten Xi Shu Baum, in Kombination mit 5 FU und Folsäure wird die Überlebenszeit um 35 % verbessert. Desweiteren steht ab 6/ 04 ein sogenannte monoklonaler Antikörper das Cetuximab zur Verfügung. Die klassische Naturheilkunde bietet mit ihren Säulen Ernährungs-, Phyto-, Bewegungs-,Hydro und Ordnungstherapie zusätzliche Hilfe .
Alle ergänzenden Therapien sind empfehlenswert, so lange sie nicht schaden. Leider gibt es neben Ärzten mit Zusatzausbildung in Naturheilkunde und seriösen Heilpraktikern auch viele Quacksalber und Wunderheiler, die es auf Ihr Geld und nicht auf Ihre Gesundheit abgesehen haben. Stehen Sie ergänzenden Therapien genauso kritisch gegenüber wie der Schulmedizin!